Facebook gerät wieder einmal in die Kritik.
Mit der Kategorisierung "ethnische Affinität" sorgt Facebook für Aufregung, weil Immobilien vor Nutzergruppen wie Asiaten oder Afroamerikaner versteckt werden können. Das Unternehmen rechtfertigt die Option als multikulturelles Targeting.
Es ist keine neue Funktion, doch dass Facebook bei der Zielgruppenauswahl für Anzeigen nach ethnischem Hintergrund auswählen lässt, wird in den USA jetzt heiß diskutiert. Das
Nonprofit-Nachrichtenportal Propublica hat getestet, ob diese Einstellung auch beim Bewerben von Immobilien funktioniert und war damit erfolgreich.
"Das ist massiv illegal", zitiert die Plattform einen Bürgerrechtsanwalt, der sich auf den "Fair Housing Act" bezieht. Dieses Gesetz aus dem Jahr 1968 verbietet es in den USA, bei Immobilienanzeigen nach Religion, Familienstand oder Herkunftsland zu diskrminieren. Genau das ist aber mit der Kategorie "Ethnische Affinität" im Werbeangebot von Facebook möglich.
Zur Auswahl stehen Kategorien wie Afroamerikaner, Asiaten oder Lateinamerikaner. Gegenüber Propublica verteidigt Facebook diese Einordnung, weil sie in dem Fall keine Demografie darstelle, sondern die "ethnische Affinität" sich auf die Aktivitäten des Nutzers auf dem Portal beziehe. Gefragt, warum diese Option in den Werbeeinstellungen dann der Demografie zugeordnet ist, erklärt das Unternehmen, die "ethnische Affinität" demnächst anders unterzuordnen.
Facebooks Head of Multicultural Christian Martinez
bezeichnet in einem Blogpost das Targeting als multikulturelles Marketing. Als Beispiel nennt er ein Haarprodukt für schwarze Frauen, mit dem ein Händler nur diese relevante Zielgruppe erreichen will. Falle eine Anzeige unter Diskriminierung, so werde man sie auch entfernen, versichert der Sprecher.