Die Fahrzeuge von Hailo in London
Ein halbes Jahr nach dem Kauf der britischen Taxi-App Hailo beginnt Daimler nun mit der Zusammenlegung des Unternehmens mit seiner Tochter MyTaxi. Die Hamburger sollen zudem bei Daimlers Plänen für autonome Fahrzeuge eine zentrale Rolle spielen.
Wie "Bloomberg" berichtet, will MyTaxi nun damit beginnen, Kunden des übernommenen Wettbewerbers Hailo in die eigene App zu überführen. Laut MyTaxi-CEO Andrew Pinnington soll damit diese Woche gestartet werden. Die Hamburger Firma hat bereits mehr als 17.000 Fahrer von Hailo in das eigene System überführt. In Irland verfügt MyTaxi über eine Flotte von über 10.000 Fahrern.
Im Juli 2016 verleibte sich Daimler den britischen Konkurrenten ein und gab bekannt, ihn mit der 2014 übernommenen App MyTaxi zu fusionieren. In Großbritannien wird das Unternehmen unter der Marke "MyTaxi" operieren und wird vom ehemaligen Hailo-CEO Andrew Pinnington geführt. Das Hauptquartier von MyTaxi bleibt in Hamburg.
Hailo wurde 2011 gegründet und von prominenten Investoren wie dem Virgin-Gründer Sir Richard Branson mit insgesamt über 100 Millionen Dollar finanziert. In Finanzierungsrunden 2013 und 2014 steckten asiatische Investoren 50 Millionen Dollar in das Londoner Unternehmen.
Hailo war auch eine zeitlang in den USA aktiv, konnte aber im Wettbewerb mit Uber und Lyft nicht bestehen und zog sich 2014 zurück. Pinnington betonte in Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, in Europa sei Uber als Wettbewerber eigentlich nur im Großraum London relevant.
Lieferroboter-Entwickler
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Das Wachstum von Hailo war in Großbritannien zuletzt ins Stocken geraten. Laut "Bloomberg" fiel der Gesamtwert alle Fahrten im Jahr 2015 um umgerechnet 3,3 Millionen US-Dollar auf nun 97,5 Millionen. Das Problem von Taxi-Apps wie Hailo und MyTaxi: Anders als Uber oder Lyft sind diese bei der Anzahl der Fahrer in einer Stadt limitiert, da sie lizenzierte Wagen nutzen um die Nachfrage zu bedienen. MyTaxi hat eigenen Angaben zufolge 120.000 registrierte Fahrer und 6 Millionen User.
"Seit Bekanntgabe der Fusion zwischen Hailo und MyTaxi haben wir unermüdlich auf die Launches in London und Irland hingearbeitet", sagt Pinnington. "London ist der größte und wichtigste Taximarkt in Europa. Darum ist heute ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von mytaxi. Wir freuen uns sehr, unseren Nutzern den MyTaxi Service in mittlerweile über 50 europäischen Städten in neun - bald zehn - Ländern zur Verfügung stellen zu können."Wie MyTaxi-CEO Pinnington gegenüber "Bloomberg" betont, soll die Taxi-App zudem eine zentrale Rolle in Daimlers Plänen für autonome Fahrzeuge spielen. Das Hamburger Unternehmen verfüge über Milliarden Datenpunkte, die Aufschluss darüber geben, wie sich menschen in europäischen Städten von A nach B bewegen. Diese seien hilfreich bei der Entwicklung von selbstfahrenden Autos.
Wenn es um selbstfahrende Autos geht, will Dieter Zetsche aber auch mit anderen Playern im Markt zusammenarbeiten. Erst vor wenigen Wochen verkündete der Daimler-Boss
eine Kooperation mit dem Fahrdienstvermittler Uber. Künftige Roboterwagen von Mercedes sollen demnach auch beim Fahrdienst-Vermittler aus Kalifornien unterwegs sein. Uber erprobt bereits seit dem Spätsommer Roboterwagen-Fahrten mit Passagieren an Bord in der US-Stadt Pittsburgh. Die Autos stammen von den Herstellern Volvo und Ford, allerdings ist immer ein Fahrer an Bord.
ron (mit dpa-Material)