Eines der letzten Motive aus Rio gab es anlässlich der Bronzemedaille der Handball-Herren
Während der Olympischen Spiele in Rio war der Deutsche Olympische Sportbund in den sozialen Netzwerken so aktiv und so erfolgreich wie noch nie: Eine Millionen-Reichweite und zehntausende neue Facebook-Fans sind der Lohn. Ein Mittel zum Erfolg: die Echtzeitkommunikation des Verbands und seiner Agentur Jung von Matt/Sports.
"Wir Hambüchen! Wen habt ihr?", "Ihr bringt uns zum Rasen" oder "Paddle to the Medal": An Headlines wie diesen und den dazugehörigen Fotos kam in den vergangenen zwei Wochen wohl kaum ein Facebook-, Twitter- oder Instagram-Nutzer vorbei. Mit den Motiven feierte der DOSB in den sozialen Netzwerken seine Medaillen-Gewinner bei den Olympischen Spielen. Aber nicht erst nach einigen Minuten oder gar Stunden - sondern im unmittelbaren Augenblick des Trimuphs.
Für Michael Hülsbeck bedeutete das einigen Stress: Der Art Director von Jung von Matt/Sports befand sich während der kompletten Spiele vor Ort und sorgte dafür, dass die richtigen Glückwunsch-Motive zum passenden Zeitpunkt ihren Weg ins Netz fanden. Hülsbeck saß dabei nur wenige Meter entfernt von Jens Behler, Social-Media-Koordinator des DOSB. Ein Blick, ein Klick – und die nächste Headline war online.
Hambüchen
Um den Stress in Grenzen zu halten, hat das Team so viele Inhalte wie möglich vorproduziert: Vom DOSB gab es vorab eine Liste mit den größten Medaillenhoffnungen, pro Athlet und Sportart textete JvM/Sports gleich mehrere Headlines. "Die Liste der vorbereiteten Motive war jedenfalls länger als die Liste der Gewinner. Vor finalen Entscheidungen haben wir Headlines entweder vor Ort oder in Hamburg vorproduziert, die Bilder wurden uns in Echtzeit von Picture Alliance zugeliefert", erzählt Raphael Brinkert. Der Gründer und Geschäftsführer der Agentur war während der letzten Tage selbst in Rio und entwarf auch einige der Headlines.
Insgesamt 40 Einzel-Motive für alle 42 Medaillen-Gewinner (zwei Motive feierten die Zweifacherfolge im Diskuswurf der Männer sowie im Dressurreiten bei den Damen) plus Ankündigung und Schluss-Motiv fanden so ihren Weg ins Netz. Damit auch keine Entscheidung unterging oder vergessen wurde, behielten Mitarbeiter des DOSB stets TV und Livestreams im Blick oder waren selbst an den Wettkampfstätten vor Ort. Neben Hülsbeck waren fünf weitere Mitarbeiter von Jung von Matt/Sports damit beschäftigt, die Olympia-Kommunikation des DOSB zu produzieren bzw. zu koordinieren. Dazu gehörten auch Formate wie die Tagesvorschau "Frühstart", die in Hamburg produziert wurde.
DOSB bei Olympia: Die Social-Media-Motive von Jung von Matt/Sports
Schlussendlich erzielte die Facebook-Seite der Olympiamannschaft innerhalb von vier Wochen eine Reichweite von 50 Millionen Nutzern. Die Videos wurden knapp 16 Millionen Mal angesehen, zudem gab es über 5 Millionen Interaktionen für alle Olympia-Beiträge. Zudem gewann die Seite etwa 70.000 neue Fans hinzu und liegt jetzt bei mehr als 192.200 Fans.
Die Zusammenarbeit mit dem DOSB und dessen Fotoagentur beschreibt Brinkert als sehr unkompliziert. Schwierig wurde es, wenn es Überraschungen gab. So wusste man vorher etwa nicht, dass die Fußball-Frauen beim Finale im roten Auswärtstrikot spielen würden. Diese Motive neu zu entwerfen war noch relativ einfach, da zuvor klar war, dass das Spiel mindestens 90 Minuten dauern würde. DOSB Handball
Am hektischsten wurde es immer dann, wenn deutsche Athleten überraschend in ein Finale einzogen oder wenn es mehrere Medaillenchancen gleichzeitig gab. Wie am vorletzten Tag der Spiele, als Deutschland in relativ kurzer Zeit drei Medaillen bei den Kayak-Wettbewerben holte. "Da hätten wir keine einzige weitere Medaille gewinnen dürfen, sonst wären uns buchstäblich die Headlines ausgegangen", scherzt Brinkert. ire