Abrupt abbremsen, wenn ein Tier auf die Fahrbahn rennt. Gas geben, wenn die Ampel auf Grün schaltet. Das Steuer bei Glätte herumreißen. Wenn es nach Nissan geht, soll moderne Technologie den Fahrer künftig bei solchen Aktionen unterstützen und - wenn es mal brenzlig werden sollte - die Reaktionszeiten um lebensrettende Zehntelsekunden verringern.
Auf der Tech-Messe CES in Las Vegas stellt der Autobauer am Dienstag ein neues Assistenzsystem vor, das mithilfe der sogenannten "Brain-to-Vehicle (B2V)-Technologie" die Reaktionszeiten des Fahrers um 0,2 bis 0,5 Sekunden verkürzen kann. Der Fahrer trägt dabei eine Haube auf dem Kopf, die seine Gedanken an den Wagen überträgt, der daraufhin Unfälle vermeiden soll. Beispielsweise, indem Bewegungen wie das Steuern des Lenkrads oder Bremsvorgänge vorhergesehen und von intelligenten Assistenten schneller umgesetzt werden.
Introducing Nissan's Brain-to-Vehicle Technology at CES 2018
"Wenn die meisten Leute an autonomes Fahren denken, haben sie eine sehr unpersönliche Vorstellung von der Zukunft, in der Menschen die Kontrolle an eine Maschine abgeben", sagt Nissans Executive Vice President Daniele Schillaci. "Die B2V-Technologie macht jedoch genau das Gegenteil." Die Signale des Gehirn würden genutzt, um das Autofahren angenehmer zu machen, so der Manager. Wann die Technologie tatsächlich serienreif wird, ist noch unklar.
Nissan ist mit seinem Plan, das menschliche Gehirn mit dem Auto zu verknüpfen, nicht allein. Auch andere Autobauer hatten in der Vergangenheit ähnliche Projekte gestartet - etwa Renault oder Jaguar. Letzterer kündigte 2015 an, die Gehirnwellen des Fahrers messen zu wollen, um sicherzustellen, dass sich dieser auf die Straße konzentriert.
ron