In Deutschland arbeitet mehr als jeder zweite Automobilhersteller beziehungsweise -zulieferer nicht mit einem Start-up zusammen. Nur drei von zehn Unternehmen würden zusammen mit Start-ups neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln, weitere 15 Prozent unterstützen Gründer finanziell, etwa durch Förderprogramme. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter Vorstandsmitgliedern und Geschäftsführern von Unternehmen der Automobilindustrie mit 20 oder mehr Mitarbeitern hervor.
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Gerade einmal sieben Prozent beziehen Produkte oder Dienstleistungen von Start-ups und nur zwei Prozent haben in Start-ups investiert, heißt es. Für Bitkom-Präsident Achim Berg keine guten Zahlen: "Für die Automobilindustrie gilt wie für wohl kaum eine andere Branche: Digital first. Wer bei der Digitalisierung auf der Überholspur sein will, der muss mit innovativen, technologiegetriebenen Start-ups zusammenarbeiten." Ziel müsse sein, dass die deutsche Autoindustrie bei disruptiven Technologien eine weltweite Spitzenposition erobert und Motor der digitalen Wirtschaft wird, so Berg.
Aber vor allem kleineren Firmen fällt es schwer, sich mit Start-ups zusammenzuschließen. Unter den Unternehmen der Automobilbranche mit 20 bis 99 Mitarbeitern arbeiten 62 Prozent nicht mit Start-ups zusammen, bei jenen ab 100 Mitarbeitern sind es 49 Prozent. Gleichzeitig sagt jedes dritte Automobilunternehmen (34 Prozent), die Innovationsfähigkeit der gesamten Branche werde gehemmt, weil es in Deutschland zu wenige Automotive-Start-ups gibt.
ron