Deutsche Bahn und Berliner Verkehrsbetriebe kooperieren im Bereich autonomes Fahren
Die Deutsche Bahn will gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben auch in Berlin einen selbstfahrenden Bus auf öffentliche Straßen bringen. Zunächst geht es um einen Testbetrieb, wie beide Unternehmen am Mittwoch ankündigten. Die geeignete Strecke wollen die Partner mit den Behörden finden, einen Starttermin gibt es aber noch nicht.
Schon seit Oktober ist im bayerischen Bad Birnbach ein autonom fahrender Bus der Bahn im regulären Straßenverkehr unterwegs. In einem Pilotprojekt pendelt der Bus dort zwischen dem Ortszentrum und einer Therme.
In Berlin fährt seit 2016 ein selbstfahrender Elektrobus im Büro- und Gewerbepark Euref in Schöneberg. Am Mittwoch präsentierten die Bahn und die BVG dort ein neues Modell, das sich per Induktion aufladen lässt wie eine elektrische Zahnbürste und das Fahrgäste demnächst auch per App bestellen können sollen. Seit März sind auch auf dem Gelände des Virchow-Klinikums vier fahrerlose Kleinbusse im Regelbetrieb unterwegs, Projektpartner sind die BVG, die Charité und das Land Berlin.
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fördert das Pilotprojekt "Pole Position", das vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) wissenschaftlich begleitet wird. Dazu Wirtschaftssenatorin Ramona Pop: "Für die wachsende Stadt erneuern wir unsere Verkehrsinfrastruktur und bauen diese für umweltfreundliche Mobilität aus. Mit 'Pole Position' schaffen wir ein On-Demand-Buchungsverfahren und testen zugleich die Technologie des induktiven Ladens. Innovative Lösungen sind Berlins Stärke. So bringen wir die Mobilitätswende in Berlin voran."
"Autonom fahrende Flotten, die nur einen Klick entfernt sind und Menschen mit unterschiedlichen Zielen mit individuell berechneten Routen an ihr Ziel bringen: Das ist die Mobilität der Zukunft, die wir heute schon auf die Straße bringen. Mit diesem Ridesharing-Angebot für die letzte Meile ergänzen wir Bahn und Bus optimal. So kann das Verkehrsaufkommen in Städten stark verringert werden, ohne die individuelle Mobilität einzuschränken", sagt Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr der DB. "Unser Geschäftszweig ioki gestaltet diesen Fortschritt gemeinsam mit Partnern wie der BVG aktiv mit."
Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende der BVG, kommentiert die Zusammenarbeit wie folgt: "Mobilität ist entscheidend für unsere Lebensqualität. Die Zukunft der Mobilität liegt im Nahverkehr. Der Nahverkehr wird passgenaue Lösungen liefern und so das eigene Auto für die meisten Menschen überflüssig machen. Mit Projekten wie diesem schaffen wir dafür die Grundlagen. Ich freue mich sehr, dass wir dafür nun mit der Deutschen Bahn und deren Tochter ioki eine innovative Partnerschaft eingehen." ron (mit
dpa-Material)