Youtube will offenbar Ende des Jahres ein neues Feature vorstellen.
Youtube strebt offenbar einen großen Wandel an. Medienberichten zufolge will die Videoplattform Ende des Jahres das Feature "Backstage" vorstellen, mit dem Nutzer neben Videos auch Texte oder Bilder in einer Timeline posten und teilen können. Als vollwertiges soziales Netzwerk geht es in die Offensive gegen Facebook, Twitter und Snapchat.
Youtube scheint sich in seiner Rolle als reiner Video-Dienst nicht mehr so sehr zu gefallen. Die Google-Tochter will Insidern zufolge ihren "Lean-Back"-Rezeptionsmodus abschütteln und eine aktivere Nutzerschaft formen. Wie
"Venturebeat" berichtet, plant Youtube deshalb eine Plattform, mit der Nutzer in einer Timeline Videos, Bilder, Texte und Umfragen veröffentlichen können. Postet ein Youtuber beispielsweise einen Inhalt, bekommen seine Abonnenten diesen in ihrem Feed angezeigt und können wiederum mit Text, Bild oder Video darauf reagieren - ähnlich wie bei Facebook oder Twitter.
Intern werde dieses Feature "Backstage" genannt und soll Ende des Jahres, vielleicht schon in diesem Herbst, auf Desktop und Mobile starten - zu Beginn aber nur mit ausgewählten Accounts. Ob das Feature als Stand-alone-App daherkommt oder in die bestehende Youtube-Oberfläche integriert wird, sei noch unklar. Google selbst wollte sich zu den Informationen bislang nicht äußern.
Facebook, Twitter und nicht zuletzt Snapchat haben bereits gezeigt, dass Nutzer in sozialen Netzwerken vor allem Bewegtbild konsumieren wollen. Der Onlinevideomarkt wächst derzeit so stark wie kaum ein anderer, deshalb investieren Player wie Facebook unter anderem in Livestreaming. Youtubes Wandel von einem reinen Video-Dienst hin zu einem kompletten sozialen Netzwerk scheint daher logisch. Anders als Facebook und Twitter, die als reines soziales Netzwerk starteten und erst später Videos für sich entdeckten, geht Youtube nun scheinbar den umgekehrten Weg. Bewegtbild war und ist bei der Google-Tochter das Kernprodukt - nun sollen die Nutzer aktiver miteinander kommunizieren.
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Dieser Schritt passt in die Strategie von Youtube, die Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten. Das ist auch notwendig, denn Snapchat und Facebook können mittlerweile genauso viele, wenn nicht gar mehr Video-Views aufweisen als Youtube. "Wir sind an einem Punkt angekommen, bei dem wir nie wieder mehr Views auf Youtube als auf Facebook oder Snapchat zählen werden",
behauptet der Medienwissenschaftler Bertram Gugel.
Youtube hatte in jüngster Vergangenheit bereits einige Neuerungen verkündet: Erst vor wenigen Monaten ging ein Messenger an den Start, der allerdings nur in der App verfügbar ist. Auf der VidCon im kalifornischen Anaheim wurde vor einigen Wochen
die mobile Livestreaming-Funktion für Jedermann präsentiert und zur Gamescom stellte der Konzern seine
neue Plattform Youtube Gaming vor.
ron