Die BMW-Zentrale in München
Der deutsche Autobauer BMW beteiligt sich an einem Autolieferdienst namens Skurt. Es ist nicht das erste große Investment des Dax-Konzerns in den USA.
Ob Pizza, das neue Smartphone, den Schrank – fast alles können wir uns heute schon bis an die Haustür liefern lassen. Ein
Start-up aus den USA will diesen Service nun auch für Autos anbieten. Anders als bei gewöhnlichen Autovermietungen müssen die User nicht zu einem bestimmten Ort kommen, um den Leihwagen abzuholen. Das 2014 in Los Angeles gegründete Unternehmen
Skurt bringt sie bis zum Standort des Nutzers.
Bestellen können Interessierte das Auto per Smartphone-App. Binnen 60 Minuten, so verspricht es Skurt, fährt ein Fahrer mit einem Auto vor. Dieser verschwindet, der User kann das Fahrzeug nutzen und wenn er fertig ist, meldet er sich wieder bei dem Unternehmen und das Auto wird von einem Fahrer abgeholt.
Der Dienst ist bisher nur in den USA – in Los Angeles, San Diego und Miami – verfügbar. Das Unternehmen will das Angebot aber in den kommenden Monaten in weiteren Märkten ausrollen. Bisher habe das Unternehmen Zehntausende Autos vermietet,
heißt es. Je nach Auto zahlen Interessierte 21 bis hin zu 59 US-Dollar am Tag. Die Summe beinhaltet eine freie Anzahl an Kilometern. Vier von fünf Skurt-Usern sind nach Firmenangaben Millennials. Die Autos stammen von Flottenbesitzern – von Herstellern bis hin zu traditionellen Mietwagen-Verleihern.
Mit seiner Idee hat das US-Start-up nun auch den deutschen Autobauer BMW überzeugt. In einer Series-A-Runde, die am Dienstag bekannt wurde, sammelte das Jungunternehmen zehn Millionen Dollar ein. Angeführt wurde die Finanzierung vom Investor Upfront Ventures. BMW beteiligte sich im Rahmen eines strategischen Investments an dem Start-up.
Für den bayerischen Autokonzern ist es nicht das erste Investment dieser Art. BMW hat sich bereits am Start-up
Nauto, das auf selbstfahrende Fahrzeuge setzt, am Flottenmanagementunternehmen Ridecell und an der Kollisionserkennungsfirma Zendrive beteiligt. Der Dax-Konzern hat zudem sein Investmentvehikel iVentures 2016 mit 500 Millionen Dollar ausgestattet. Das Geld soll in den kommenden zehn Jahren ebenfalls unter anderem in Beteiligungen fließen.
Mit seinem Investment in Skurt legt sich
BMW übrigens indirekt mit dem Konkurrenten
Audi an: Der zu Volkswagen gehörende Konzern hat 2016 ein ähnliches Start-up
finanziert, den On-Demand-Verleiher Silvercar. Bei diesem Unternehmen stammen alle Autos von einem Hersteller – Audi selbst. Ob BMW bei Skurt Ähnliches plant, ist nicht bekannt.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf t3n.de