Der Carl-Zeiss-Konzernsitz in Oberkochen.
Im November wurden erste Stimmen laut, nach denen Apple an einer smarten Brille arbeitet. Nun verdichten sich die Gerüchte: Anscheinend hat sich der Konzern aus Cupertino für die Entwicklung einer Augmented-Reality-Brille mit dem deutschen Traditionsunternehmen Carl Zeiss zusammengetan.
Das zumindest will der Technologie-Experte
Robert Scoble auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas erfahren haben. In einem Facebook-Posting erklärt der in Cupertino ansässige Amerikaner, dass ihm auf der Messe mehrere Carl-Zeiss-Angestellte das Gerücht bestätigten. Beide Unternehmen würden derzeit an einer Augmented- bzw- Mixed-Reality-Brille arbeiten, die noch in diesem Jahr vorgestellt werden soll. Carl Zeiss war auf der CES mit einem eigenen Stand in einer Augmented-Reality-Halle vertreten, zeigte aber selbst keine solche Anwendung. Gegenüber HORIZONT Online wollte Carl Zeiss das Thema nicht kommentieren. Auch von Apple ist bislang kein Statement vorhanden.
Robert Scoble
Bei smarten Brillen, die nach dem grandiosen Flop der Google Glass derzeit wieder Hochkonjunktur haben, hat Apple noch einigen Nachholbedarf. Nicht zuletzt Snap, der Mutterkonzern von Snapchat, zeigte in den vergangenen Monaten
mit der Kamerabrille "Spectacles", welches Potenzial diese Gadgets vor allem in der jungen Zielgruppe besitzen. Microsoft hat den Markt schon vor einiger Zeit mit seiner Mixed-Reality-Brille Holo Lens betreten, Google präsentierte vergangenes Jahr
die VR-Brille Daydream View und auch Samsung und Facebook sind mit eigenen VR-Brillen am Start. Apple hielt sich stattdessen mit einer eigenen smarten Brille bisweilen zurück.
Im November berichtete
der für gewöhnlich sehr gut informierte Dienst Bloomberg bereits, dass Apple an einer Brille bastele, die mit einer Augmented-Reality-Funktion auftrumpfen soll. Insidern zufolge soll sich das Gadget kabellos mit dem iPhone verbinden können und Bilder und andere Informationen wie etwa eingehende Nachrichten in das Sichtfeld des Trägers einblenden. Welche weiteren Funktionen oder Besonderheiten das Gerät aufweist, ist bislang noch unklar. Die Brille befinde sich noch in einer frühen Entwicklungsphase und soll laut Bloomberg, anders als Technik-Experte Scobel vermutet, erst 2018 auf den Markt kommen - wenn überhaupt. Apple sei aber bereits mit Lieferanten im Gespräch und habe Bestellungen für ein solches Gadget aufgegeben.