Deutsche fürchten sich vor KI
Selbsfahrende Autos, automatisierte Industriezweige, sprachbasierte Alltagshelfer wie Alexa und Co: Künstliche Intelligenz (KI) nimmt immer stärker Einzug in das Leben der Menschen. Doch die Verbreitung dieser Technologie treibt vielen Deutschen offenbar die Sorgenfalten ins Gesicht. Einer heute von Syzygy veröffentlichten Studie zufolge, fürchtet fast jeder Zweite, dass KI sogar eine Bedrohung für das Überleben der Menschheit darstellt.
Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie "Sex, Lies and A.I", die Syzygy heute veröffentlicht hat. Im Auftrag der Agenturgruppe wurden im dritten Quartal dieses Jahres 2000 deutsche Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren durch das Marktforschungsunternehmen WPP Lightspeed Consumer Panel befragt.
Vier von zehn Deutschen verbinden demnach die allmähliche Verbreitung von KI mit sehr oder eher negativen Emotionen wie Angst, Misstrauen, Bang oder Besorgnis. Die größte Befürchtung betrifft den eigenen Job. So äußert jeder Vierte die Angst, dass ein Teil des heutigen Arbeitsplatzes innerhalb der nächsten fünf Jahre durch den Einsatz von KI ersetzt werden könnte. Neben Angst (9,1 Prozent), dominieren vor allem die Reaktionen Skepsis (57,3 Prozent) und Misstrauen (45,1 Prozent).
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Weil aber auch 52 Prozent der Befragten an KI interessiert sind, beschreiben die Studienmacher das Verhältnis der Deutschen zu der Technologie als ambivalent. "Die Studie zeigt, vor welchem Konflikt Verbraucher stehen, wenn es um KI geht – viele sehen die Vorteile, befürchten aber, dass die Technologien von Unternehmen nicht nur zu ihrem Wohl eingesetzt werden können", kommentiert
Paul Marsden, Psychologe für Konsumentenfragen bei Syzygy, die Ergebnisse.
Äußern sich die Deutschen positiv über KI, dann vor allem, weil sie sich von ihr eine Zeitersparnis (38,6 Prozent) - etwa durch sprachgesteuerte Anwendungen bei Amazon Echo oder Ähnlichem - erhoffen. Etwa 12 Prozent würden sich über eine Energieeinsparung freuen - etwa durch smarte Heizungs- und Lichtsysteme in den eigenen vier Wänden.
Wichtig für Werbungtreibende: Neun von zehn Deutschen sind der Meinung, dass es illegal sein sollte, wenn Künstliche Intelligenz ihre Identität verheimlicht und sich als menschliches Wesen ausgibt - übrigens das Thema im aktuellen "Blade Runner 2049"- Kinofilm. "Von werbungtreibenden Unternehmen wird Transparenz und Aufklärung über den Einsatz von KI eingefordert", sagt
Lars Lehne, Vorstandsvorsitzender bei Syzygy. "Ist diese gegeben, sind Verbraucher entgegen der landläufigen Meinung auch bereit, Privatsphäre und Daten preiszugeben."
Experimentierfreudig wären die Deutschen übrigens vor allem beim Sex, so ein weiteres Ergebnis der Studie: 52 Prozent der Männer würden durchaus Sex-Roboter ausprobieren. Wobei 64 Prozent der deutschen Frauen dies aber als Betrug empfinden würden.
Die vollständige Studie kann
hier heruntergeladen werden.
ron