"Alexa, wen soll ich wählen?"

Amazons Sprachassistentin hilft jetzt bei der Wahlentscheidung

Amazons Sprachassistentin Alexa erteilt ab sofort Wahlhilfe.
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Amazons Sprachassistentin Alexa erteilt ab sofort Wahlhilfe.
Wer knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl immer noch nicht weiß, welcher Partei er seine Stimme geben soll, kann nun Amazons Sprachassistentin Alexa um Rat fragen. Ab heute steht für die digitale Helferin ein Skill der populären App Wahl-Swiper zur Verfügung. Es ist die erste Wahlhilfe, die für Amazons KI entwickelt wurde.
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Besitzer eines Echo-Lautsprechers können über den Befehl "Alexa, frage Wahl-Swiper, wen ich bei der Bundestagswahl wählen soll" die Anwendung starten. Die digitale Helferin liest dem Nutzer anschließend 30 Fragen zur politischen Einstellung vor, die man entweder mit "Ja" oder "Nein" beantwortet. Wer sich für den Hintergrund zu einer gestellten Frage interessiert, kann Alexa bitten: "Erzähle mir mehr".

Der Wahl-Swiper - ein plattformübergreifendens Non-Profit-Projekt des Berliner Agentur-Start-ups Movact -  ging erst vor wenigen Wochen an den Start und war eigentlich nur als App für Smartphones und Tablets gedacht. Dort müssen die Nutzer bei jeder politischen Einstellungsfrage nach rechts für "Ja" und links für "Nein" wischen - ganz nach dem Tinder-Prinzip. Am Ende spuckt die App ein "Top-Match" mit der Partei aus, die inhaltlich die höchste Übereinstimmung mit den Antworten des Nutzers hat.

Anders als beim Wahl-O-Mat erlaubt der Wahl-Swiper keinen "neutralen" Standpunkt zu einer Frage. "Der Wahl-Swiper soll mit den modernsten Mitteln eine Orientierung über die Positionen der Parteien zur Bundestagwahl liefern", erklärt Max Mitschke, Entwickler und Geschäftsführer bei Movact. "Deswegen haben wir nach unseren Apps für iPhone, iPad, Android-Smartphone und -Tablets auch diesen Amazon Skill veröffentlicht."
Im Web und in den App-Stores gibt es neben dem Wahl-Swiper zahlreiche andere Angebote, die den Wahlberechtigten als Entscheidungshilfe bei der Bundestagswahl dienen - nicht zuletzt der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Das Tool ist für Millionen Deutsche mittlerweile zu einer Art Institution geworden. Die Wahl-Swiper-App kommt an diesen Erfolg freilich noch nicht heran, die Downloadzahlen steuern aber laut den Erfindern die Marke von einer halben Million an.

Die Berliner von Movact wollen mit ihrer App vor allem die jungen Wähler erreichen. "Wir möchten damit die politische Entscheidungsfindung so einfach wie möglich machen und vielleicht auch Leute begeistern, die bislang noch keinen Zugang zu Politik finden konnten", sagt Mit-Erfinder Matthias Bannert, der auch hinter dem vor einem Jahr gegründeten Influencer-Start-up Boost.me steckt. Der Journalist fungierte davor als Chefredakteur von Springers News-App "Upday". "Unserem Prinzip mit einem klaren Ja oder Nein als Antwort sind wir auch bei Alexa treu geblieben." ron



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