Das Snapchat -Headquarter in Los Angeles.
Wer bei Snapchat bestimmte Werbe-Tools entwickeln will, der muss sich auf die Dienste von ausgewählten Snapchat-Partnern verlassen, die als einzige Zugang zur Marketing-Schnittstelle haben. Damit ist jetzt Schluss: Snapchat öffnet die Schnittstelle ab sofort für alle Unternehmen. Künftig sollen alle Entwickler Adtech-Lösungen in der App programmieren, selbst nutzen oder beispielsweise an Werbeagenturen weiterverkaufen können.
So haben künftig Agenturen, Werbungtreibende oder andere Unternehmen - unabhängig von Größe, Bereich oder eingesetzter Software - Zugang zur Snapchat-API. Bislang war dies nur den Mitgliedern des sogenannten Snapchat Parter Programs möglich - also Firmen wie Adobe, Appsflyer, Rocket Fuel oder Vaynermedia. Der Zugang zur Plattform soll so demokratisiert werden, wie der Betreiber Snap heute mitteilt.
Snapchat erhofft sich mit diesem Schritt, mehr Werbungtreibende auf die Plattform zu locken. "Wir haben uns sehr stark mit Entwicklern von Drittanbietern ausgetauscht", sagt James Borow, Director of Revenue Programs bei Snap. Diese hätten sich diesen Schritt gewünscht. Mit der Öffnung der Marketing-Schnittstelle, so Borow, soll nun jeder Entwickler auf die Marketing-API zugreifen und Werbe-Tools entwickeln können.
Das Werbegeschäft nimmt bei der einstigen Hype-App nach wie vor eher zaghaft Fahrt auf. Snapchat steckt zwar nach wie vor tief in den roten Zahlen, hatte mit dem jüngsten Quartalsbericht aber zumindest die Anleger überrascht: Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 285,7 Millionen Dollar (229,7 Mio Euro). Analysten hatten mit etwas über 250 Millionen gerechnet. Die Nutzerzahl stieg binnen drei Monaten um fünf Prozent auf 187 Millionen.
ron