Draußen wird es dunkler und kälter, drinnen werden die Heizungen aufgedreht und der erste Vorrat an Lebkuchen gebunkert: Das ertragreiche Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür. Höchste Zeit für Shopbetreiber, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie ihre Website noch fit für Weihnachten bekommen. Felix Schirl, Geschäftsführer und CTO von Trbo, gibt in seinem Gastbeitrag für HORIZONT Online 5 Tipps, wie Sie Ihren Webshop für die umsatzstärkste Zeit des Jahres rüsten.
1.
Für jeden das passende Geschenk
Jedes Jahr zu Weihnachten stehen viele vor der Frage, welches Geschenk es überhaupt werden soll. Denn zum dritten Mal Socken unter dem Baum zu finden, darüber freut sich vermutlich niemand. Aus diesem Grund sollten Shopbetreiber ihren Nutzern direkt unter die Arme greifen. Ein onsite eingebundener Geschenkeberater führt die User durch einen festen Fragenkatalog. Jede beantwortete Frage grenzt das Sortiment des Shops weiter ein – bis am Ende die perfekte Geschenkeempfehlung steht.
So erhalten die Nutzer direkt die Inspiration, die sie benötigen, um zum Kaufabschluss zu kommen. Sie werden den Shop auf Grund des besseren Service auch positiv in Erinnerung behalten. Diese Beraterfunktionen haben aber nicht nur an Weihnachten ihre Daseinsberechtigung. Einmal angelegt können sie kopiert und auch außerhalb des Weihnachtsgeschäfts für eine bessere Darstellung des Sortiments eingesetzt werden.
2.
Last Minute-Käufer zufriedenstellen
Das Weihnachtsfest rückt immer näher und damit steigt dann auch der Druck für die Last-Minute-Käufer. In den Innenstädten wälzen sich bis zum 24.12. die Menschenmassen durch die Geschäfte. Und Branchen-Primus Amazon bietet dazu bis zum 24. Dezember seine Same-Day-Lieferung an. Hier können auch andere Shopbetreiber profitieren, denn der Hinweis auf die pünktliche Lieferung zum Fest kann in dieser Zeit schnell eine Kaufentscheidung beeinflussen. Sind die Lieferzeiten im gesamten Shop gleich, kann dies noch prominent auf der Startseite eingeblendet werden.
Aber nicht immer haben Produkte die gleichen Lieferzeiten. Hier kann direkt auf der Produktdetailseite auf die Lieferbarkeit hingewiesen werden. Der Satz „Bis zum 22.12. um 17 Uhr bestellen und das Geschenk wird garantiert vor Weihnachten geliefert“ überzeugt auch spätentschlossene User. In beiden Fällen ist auch die Einblendung eines Countdowns bis zum Bestellende möglich.
Trotzdem wird es auch Nutzer geben, die selbst die letzte Versandfrist ausreizen und eine pünktliche Lieferung wird schnell unrealistisch oder horrend teuer. Aber auch diese Nutzer sind nicht direkt verloren: Legt ein User also ein Produkt in den Warenkorb, kann er darauf hingewiesen werden, dass das Geschenk nicht mehr pünktlich ankommen wird. Zusätzlich kann dann als Alternative ein Gutschein für den Shop zum Selbstausdrucken angeboten werden. So liegt doch noch ein Geschenk unter dem Baum – und der User ist zufrieden mit dem Shop.
3.
Spielerisch ins Gedächtnis der User
Das Auge kauft mit: Gerade zu Weihnachten gilt es, aus der Masse von Shops positiv hervorzustechen. Dementsprechend kann auch der Webshop weihnachtlich gestaltet werden: Ob nun der Weihnachtsmann auf dem Schlitten durch den Shop fliegt und Geschenke verteilt, Weihnachtskugeln spezielle Angebote visualisieren oder Schnee auf der Seite rieselt. Auch die so genannte „Gamification“ (also die Übertragung spielerischer Elemente in sonst spielfremde Umgebungen) kann durch die Einbindung kleiner Gewinnspiele auf der Seite genutzt werden.
Warum die Nutzer nicht auf Weihnachtskugelsuche schicken? Nach und nach erscheinen mit jedem Seitenaufruf neue Kugeln, die an einen Weihnachtsbaum gehängt werden müssen. Ist er fertig geschmückt, erscheint ein Incentive als Belohnung. Solche Aktionen werden den Usern im Gedächtnis bleiben und können das User Engagement erhöhen, die Kundenbindung stärken und die Abverkäufe ankurbeln.
4.
Was tun bei ausverkauften Produkten?
In der umsatzstärksten Zeit des Jahres kann es schnell passieren, dass eines oder mehrere Produkte nicht mehr verfügbar sind. Wenn Nutzer dann über organische Ergebnisse in Suchmaschinen oder über andere externe Links auf die Seite kommen und ein ausverkauftes Produkt vorfinden, ist der Ärger schnell groß. Aber auch hier können Shopbetreiber Abhilfe schaffen: Ein einfaches „Es tut uns leid“ in Verbindung mit dem Vorschlag ähnlicher Produkte sowie einem kleinen Entschuldigungs-Rabatt wirken oft Wunder. Sind die Alternativprodukte interessant, ist der Nutzer nicht direkt verloren, sondern stöbert weiter – und kauft idealerweise eines der anderen Produkte.
5.
Auf in die Verlängerung!
Mit dem 24. Dezember endet das ertragsreiche Geschäft? Mitnichten! Shopbetreiber sollten das Weihnachtsgeschäft über die Feiertage und den Jahresanfang hinaus verlängern. Sei es für Bestandskunden, die mit einem New Year-Sale überzeugt werden oder potentielle Neukunden, die ihre zu Weihnachten erhaltenen Gutscheine oder Bares schnell wieder investieren möchten. Auch die Integration von Gewinnspielen in die nach-Weihnachtliche Kommunikation per Newsletter und Social Media lohnt sich. So erhalten Shopbetreiber frische Daten von ihren Nutzern, die sie gleich für die Planung zukünftiger Aktionen nutzen können. Denn das nächste Weihnachtsgeschäft kommt mit Sicherheit.
Fazit
Gerade vor dem Weihnachtsgeschäft lohnt es sich, in die Optimierung des Webshops zu investieren. Einige Maßnahmen sind mit wenig Aufwand umsetzbar – und machen doch viel für das Einkaufserlebnis der Nutzer aus.