"Ad Frau" oder "Invalid Traffic" als Herausforderung für den Werbemarkt
Eine der Herausforderungen des digitalen Werbemarktes ist «Ad Fraud» oder «Invalid Traffic», d.h. die Identifikation von Werbekontakten, die nicht den Anforderungen der Buchung bzw. Kooperation entsprechen und welche die Werbekunden daher potenziell nicht bezahlen wollen und sollen. Diese unerwünschten Werbekontakte lassen sich unterscheiden in betrügerische, die aus einer kriminellen Energie heraus entstehen, und solche, die ohne betrügerische Absicht, z.B. wegen fehlerhaften Ad Server oder Targeting-Tool Einstellungen, nicht den Buchungsanforderungen und/oder Teilnahmebedingungen entsprechen. In den letzten Jahren wurden von der Online Marketing Industrie daher Verfahren und Tools entwickelt, diese Werbekontakte zu identifizieren und in Reportings für die Werbekunden abzubilden.
Schwankende Werte als Unruhestifter
Eine klare Definition des Begriffes «Ad Fraud» existiert jedoch nicht. Daher schwanken die Werte, die von den verschiedenen Anbietern sogenannter Ad-Verification-Systeme am Markt zum Thema Ad Fraud erhoben und veröffentlicht werden, zum Teil deutlich. Das führt im Tagesgeschäft oftmals zu Unstimmigkeiten zwischen den buchenden und betreuenden Agenturen, den Kunden und den Vermarktern der Werbeflächen. Zusätzlich stiftet es Verwirrungen und Verunsicherung, wenn die Anbieter mit sehr verschiedenen Zahlen für den Gesamtmarkt an die Öffentlichkeit gehen.
© Fotolia / Tatiana Shepeleva
Mehr zum Thema
Adfraud
Mit diesen 5 Praxis-Tipps schützen Sie Ihre Marken vor Online-Betrügern
Unternehmen sind immer noch auf sich allein gestellt, sich gegen die Machenschaften der Cyberkriminellen zu schützen. Wie sie das am besten anstellen, verrät Oliver Hülse, Managing Director CEE von Integral Ad Science, in unserer Gastbeitragsreihe "Nerd Alert".
Whitepaper als Grundlage für Zertifizierung der Systeme
Die Werbeverbände IAB Switzerland und SWA haben deshalb ein vom deutschen Verband BVDW erarbeitetes Whitepaper zu «Invalid Traffic» auf den Schweizer Markt angepasst und sich zum Ziel gesetzt, damit eine Grundlage für ein standardisiertes Reporting und für eine Zertifizierung der am Markt angebotenen Systeme für die Erkennung von «Invalid Traffic» zu schaffen. Das Papier bietet neben einer Erläuterung der am Markt gängigen Metriken eine Festlegung von Definitionen, die für eine Standardisierung der Reportings genutzt werden können und somit die Grundlage für eine Zertifizierung der Systeme darstellen.
Das Whitepaper umfasst 9 Seiten und ist als PDF auf den Webseiten der beiden Verbände SWA und IAB als PDF abrufbar.
Die Geschäftsführer der beiden Verbände
Roger Baur (IAB) und
Roland Ehrler (SWA) zeigen sich erfreut, dass sie gemeinsam in so kurzer Zeit schon eine zweite, wichtige Initiative im Sinne der Markttransparenz platzieren konnten und dass mit dem Whitepaper nun Klarheit beim vieldiskutierten Thema Ad Fraud geschaffen wurde. Das Whitepaper steht gratis zum Download unter www.iab-switzerland, bzw. unter
www.swa-asa.ch zur Verfügung.
Informationen SWA
Der unabhängige Verband vertritt seit 1950 ausschliesslich die Interessen der Schweizer Werbeauftraggeber. Die heute über 190 Mitglieder repräsentieren etwa 75% Mediaausgaben im Schweizer Werbemarkt. Eines der wichtigsten Ziele des Verbandes sind kompetitive Rahmenbedingungen für die Marketing- und Kommunikationsaktivitäten seiner Mitglieder. Der SWA vertritt u.a. die Werbeauftraggeber mit Sitz und Stimme in allen Schweizer Mediaforschungs-Institutionen. Zudem ist der SWA eines der Gründungsmitglieder des internationalen Verbands „World Federation of Advertisers“ (WFA) und damit ein Teil eines internationalen Netzwerks. Organisiert ist der Verband mit einer Geschäftsstelle in Zürich, einem Vorstand und folgenden Fachgruppen: Integrated Marketing Committee, Media Committee, Digital Committee, Regulation Committee, Sponsoring Committee und Groupe Romand.
Information IAB Switzerland
Die IAB Switzerland Association hat sich als Vertreterin der digitalen Werbebranche in der Schweiz zum Ziel gesetzt, aktiv Gattungsmarketing für den Digitalwerbemarkt zu betreiben, Know-how zu vermitteln, die Planbarkeit der Digitalwerbung zu vereinfachen wie auch rechtliche Grundlagen und Standards zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden Fachkreise, Ressort und Fokusgruppen gebildet, welche in den unterschiedlichen Bereichen des Digital Marketing aktiv tätig sind und sich für die Weiterentwicklung der digitalen Werbebranche einsetzen. Die IAB ist mit der IAB Europe Teil eines internationalen Netzwerks.