Dass 2020 kein leichtes Jahr ist, um einen "Medienmanager oder Medienmanagerin des Jahres" auszuzeichnen, ist keine Überraschung. Die Corona-Pandemie hat weltweit die Medienhäuser hart getroffen, mitten in ihrem ohnehin schon schwierigen Transformationsprozess. Entsprechen intensiv waren die Diskussionen in der Jury. Dass die Entscheidung auf Nathalie Wappler fiel hat auch damit zu tun, dass sie zwei wichtige Eigenschaften miteinander verbindet, die in diesen Zeiten für Medienentscheider und -innen wichtig sind. Die Kunst des Sparens und des Investierens. Während sie auf der einen Seite alte Zöpfe abschneidet und unpopuläre Entscheide trifft (Abschaffung „Eco“, „Netz Natur“, „52 beste Bücher“), investiert sie auf der anderen Seite in den Journalismus (Recherche-Desk, Investigativjournalismus, Fachredaktionen)", heisst es unter anderem in der Medienmitteilung des Schweizer Journalist. Die SRF-Direktorin spart demnach nicht mit dem Rasenmäher, sondern integriere die aktuellen schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in die Strategie „SRF 2024“. Zudem lässt sie Formate für die sozialen Medien entwickeln und versuche, intern eine Aufbruchstimmung zu schaffen. Dabei scheut sich Wappler auch nicht davor, anzuecken.