Gerold Bührer beklagt im Gesprächsauftakt mit Moderator Hugo Bigi die schädliche Ausdünnung der Medien in den Regionen. An die ganze Branche gerichtet sagt Bührer, die privaten Schweizer Medien müssten jetzt Geschlossenheit, Konsistenz und Dialogbereitschaft an den Tag legen. Nur so sei es möglich, den Anliegen in Bern Gehör zu verschaffen. Entscheidend sei überdies, charismatische Persönlichkeiten für die Sache ins Feld zu schicken. Ihre Einflussnahme sei jetzt entscheidend. Es reiche nicht, nur Stabsleute an die Bearbeitungsfront zu schicken.
Als überzeugter Liberaler ist Bührer kein Freund staatlicher Eingriffe. Dennoch erachtet er die Unterstützung in der Frühzustellung als wichtig. Bei den Schaffhauser Nachrichten entfielen über 90 Prozent auf die Frühzustellung. Nur durch eine entsprechende Entlastung würden ausreichend Mittel für Investitionen in die Digitalisierung frei. Mit Blick auf Corona habe sich die Lage nochmals dramatisch verschärft. Die Werbeumsätze würden weiter wegbrechen.
Auf die Medienpolitik der Zukunft angesprochen gibt es gemäss Bührer keine andere Wahl, als die journalistische Qualität aufrechtzuerhalten und die digitale Schiene auf beiden Seiten, dem Werbe- und dem Nutzermarkt, konsequent weiter auszubauen. Die Welt werde eher unruhiger und analytische Kommentare seien dabei eine wichtige journalistische Waffe. Man dürfe die Dinge nicht vom hohen Ross betrachten und insbesondere regionale Themen müssten jetzt den Sprung in die neuen Medien schaffen. Hier dürfe man keinesfalls still stehen.
Wie man als Verband aus dem "Durcheinander" rausfinde, will Moderator Bigi wissen. Mit Geschlossenheit. Es müsse gelingen, die Login-Allianz 2021 erfolgreich hinzukriegen. Alles müsse ja dazu sagen, die grossen, die mittleren und die kleinen Medienhäuser. Man sei gefordert, mit der Login-Allianz einen wichtigen Tatbeweis zu erbringen.
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