"200 Millionen reichen bei weitem nicht aus."
An einer Pessekonferenz vom vergangenen Freitag fand Christoph Kamber, Präsident von Expo Event Swiss LiveCom Association deutliche Worte: «Unsere Branche steht komplett still. Damit ist für uns nichts anderes als der Super-GAU eingetreten. Wir fordern deshalb eine unverzügliche Auszahlung von Hilfsgeldern, damit die Hilfe noch rechtzeitig ankommt und unnötige Konkurse vermieden werden können. Dies bedarf einer guten Zusammenarbeit der Behörden mit dem Bund im Lead. Wir wollen die Sicherstellung einer Gleichbehandlung auf nationaler Ebene und damit eine Verhinderung von drohenden Wettbewerbsverzerrungen für Unternehmen in unterschiedlichen Kantonen sowie eine ausreichende Finanzierung des Hilfsfonds von Bund und Kantonen, damit der Branche echt und nicht nur zum Schein geholfen werden kann. Die angekündigten 200 Millionen des Bundes reichen bei weitem nicht aus.
Medien-Videokonferenz vom 13.11.2020
Auch die Präsidenten des Schweizer Reise Verband, Christoph Kamber, des Schweizerischen Schaustellerverband, Peter Howald und des Schweizer Verband technischer Bühnen und Veranstaltungsberufe, Jörg Gantenbein bliessen ins selbe Horn.
"Der Bund muss jetzt endlich den Lead übernehmen"
Die Voten der drei Präsidenten der Branchenverbände wurde von prominenten Branchengrössen ergänzt. Dabei mahnte André Lüthi, VR-Präsident Globetrotter Travel Service: «Die aktuelle Situation hätten wir uns so nie ausmalen können. Der Bund muss jetzt endlich den Lead übernehmen und gehen mit Vorausleistungen voran. Es geht nicht, dass die heisse Kartoffel den Kantonen übergeben wird.» Und André Béchir, Senior Advisor Gadget- abc Entertainment Group, erklärte: «Die Schweizer Kulturbranche steht kurz vor dem Kollaps. Unsere 1250 Unternehmen erwirtschaften normalerweise gegen 3 Milliarden Franken pro Jahr und leben heute von ihrem Ersparten. Viele davon können sich ohne schnelle Hilfe Ende Jahr nicht mehr über die Runden bringen und fallen dann den Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ohnehin zur Last. Deshalb appellieren wir alle an Bundesrat, Parlamentarier und Kantone: Die Betroffenen der Branchen brauchen jetzt Geld – schnell und unkompliziert.»
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Expo Event fordert, dass Veranstaltungen unter 1000 Personen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutsamkeit sowie zur Existenzsicherung für hunderte Unternehmen der Branche ab dem 27. Mai 2020 stufenweise zugelassen werden. Ausschlaggebend sollen dabei nicht alleine die Zahl der Besuchenden, sondern die Massnahmen sein, die seitens der involvierten Unternehmen zum Schutz aller beteiligten Personen getroffen werden.
© Screenshot xaver-award.ch
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Ursprünglich war der XAVER-Award für Anfang Juni 2020 vorgesehen. Aufgrund der Situation hat sich die EXPO Event Swiss LiveCom Association entschieden, die Preisverleihung in den Herbst zu verschieben. In diesem Jahr werden die herausragendsten Live-Kommunikationsprojekte am Donnerstag 1. Oktober, neu in der MAAG Halle in Zürich ausgezeichnet. Das Format wird einfacher und kleiner sein - aber live stattfinden.