Ähnlich wie im Jahr 2014 verwendete 2019 mehr als drei Viertel der Bevölkerung in der Schweiz regelmässig Deutsch, 65 Prozent Schweizerdeutsch, 39 Prozent Französisch und 15 Prozent Italienisch sowie 1,9 Prozent einen Tessiner oder bündneritalienischen Dialekt. Die am häufigsten regelmässig verwendeten Nichtlandessprachen sind Englisch (45 Prozent), Spanisch (6,3 Prozent), Portugiesisch (4,8 Prozent), Bosnisch-Kroatisch-Montenegrinisch-Serbisch (BKMS1; 3,2 Prozent) und Albanisch (3,1 Prozent). Diese Anteile variieren in den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz.
Deutsch und Schweizerdeutsch
Der Anteil der Bevölkerung, der mindestens einmal pro Woche Schweizerdeutsch spricht, ist im Vergleich zu 2014 insgesamt leicht angestiegen (von 63 auf 65 Prozent). Wenig überraschend verwenden vor allem im deutschen Sprachgebiet wohnhafte Personen regelmässig Deutsch (97 Prozent) oder Schweizerdeutsch (89 Prozent), insbesondere diejenigen ohne Migrationshintergrund (je 99 Prozent). Bei in der Deutschschweiz wohnhaften Erstmigrantinnen und -migranten hingegen kommt Deutsch bei 93 Prozent der Fälle regelmässig zum Einsatz, Schweizerdeutsch bei 62 Prozent. Gesamtschweizerisch verwenden 64 Prozent bzw. 41 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund der ersten Generation Deutsch bzw. Schweizerdeutsch.
Französisch
Wie in der Deutschschweiz Deutsch, wird in der Westschweiz fast durchgängig regelmässig Französisch verwendet (99 Prozent). Ausserhalb der eigenen Sprachregion und insbesondere in der italienischsprachigen Schweiz ist die Verwendung des Französischen vom Bildungsstand abhängig: Es wird häufiger von Personen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe (34 Prozent) verwendet als von Personen mit einem tieferen Bildungsstand.
Italienisch
Italienisch ist in der Schweiz nicht nur eine Landes- sondern auch eine Migrationssprache. Ausserhalb seines Sprachgebiets wurde Italienisch so auch am häufigsten von Personen mit Migrationshintergrund der zweiten oder dritten Generation angegeben: In dieser Gruppe verwendet ein rund viermal grösserer Anteil mindestens einmal pro Woche Italienisch als unter der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (in der Deutsch- und der Westschweiz 28 bzw. 27 Prozent gegenüber 6,9 Prozent bzw. 6,6 Prozent). Während rund ein Zehntel der in der Deutschschweiz wohnhaften Personen mit Abschluss auf Sekundarstufe II (11%) bzw. Tertiärstufe (10 Prozent) mindestens wöchentlich Italienisch verwenden, liegt ihr Anteil bei denjenigen ohne nachobligatorischen Abschluss bei einem knappen Fünftel (19 Prozent).
Rätoromanisch
Insgesamt geben 0,5 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren Rätoromanisch als die (oder eine der) Hauptsprache(n) an. 0,9 Prozent verwenden die Sprache regelmässig. In der rätoromanischen Sprachregion wird von 77 Prozent mindestens einmal pro Woche ein rätoromanisches Idiom (Sursilvan, Sutsilvan, Surmiran, Puter, Vallader) verwendet. In der Deutschschweiz beläuft sich der Anteil auf 0,9 Prozent. In den beiden anderen Sprachgebieten sind die Fallzahlen zu klein, um die Anteile aufgrund dieser Umfrage genau zu schätzen.
Englisch
Englisch ist mit Abstand die am meisten verbreitete regelmässig verwendete Nichtlandessprache in der Schweiz (45 Prozent). In der italienischsprachigen und französischsprachigen Region nutzen mit 37 bzw. 43 Prozent vergleichsweise weniger Personen mindestens einmal pro Woche Englisch als in der Deutschschweiz (46 Prozent). 2019 verwendete insgesamt, aber insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, ein grösserer Teil der Bevölkerung regelmässig Englisch als 2014. Bei den 15- bis 24-Jährigen waren es 2019 fast drei Viertel (73 Prozent).
Sprachen, die Kinder zu Hause sprechen
Gesamtschweizerisch wird bei der Mehrheit der 0- bis 14-Jährigen zuhause Schweizerdeutsch gesprochen (57 Prozent). Es folgen Französisch (28), Deutsch (16) und Italienisch (8,8 Prozent). Häufigste Nichtlandessprache ist mit 7,5 Prozent wiederum Englisch, während auch Albanisch (6,7), Portugiesisch (4,9), Spanisch (4,9), BKMS (3,8) und Türkisch (2,8 Prozent) sowie über 70 weitere Sprachen bei der jüngsten Generation zuhause gesprochen werden.
© Bild: Honey Cruz auf unsplash.com
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