Für
Jacqueline Krause-Blouin ist es ein zweifelhaftes Jubiläum. "Dass die Schweiz nun das 50-jährige Bestehen des Frauenstimmrechts 'feiert', ist doch eigentlich ein Skandal", schreibt die Annabelle-Chefredaktorin in ihrem Editorial. Und dafür sammelt das Magazin einige Belege. In der Sonderausgabe weist der Titel auf die nach wie vor bestehenden Ungerechtigkeiten in der Schweizer Gleichstellungspolitik hin – und formuliert folgende Grossbaustellen: Lohnungleichheit, veraltetes Steuersystem, sexuelle Gewalt an Frauen, unbezahlte Care-Arbeit, Altersarmut, Unvereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Untervertretung der Frauen in wirtschaftlichen Führungs-und politischen Machtpositionen. Auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga zeigt sich im Interview mit Redaktorin Helene Aecherli und Redaktor Sven Broder kämpferisch: "Gleichstellung ist ein Kampf. War immer ein Kampf. Und wir kämpfen weiter."
Das aktuelle Annabelle-Cover
Das Cover des Magazins ziert diesmal kein Model, sondern die Illustration eines Protestplakats mit der Aufschrift: "Ja –und jetzt? 50Jahre Frauenstimmrecht, warum wir fordern statt feiern". Als Extra gibt es zudem als Beilage einen 16-seitigenAuszug der historischen Sonderausgabe, mit der Annabelle im Jahr 1971 Stimmung für ein Ja gemacht hat.
Die Ausgabe ist ab 22. Januar an Schweizer Kiosken erhältlich. Zudem wird das Bundeshaus in Bern mit einer Speziallieferung bemustert. Jede Parlamentarierin und jeder Parlamentarier soll ein Exemplar erhalten.