Als Special Guest ist Marita Schimpl, Esomar Repräsentantin in Myanmar. 2016 hatte sie bei p&a berichtet, was nach dem Ende der Militärdiktatur 2012 für Marktforschung möglich war. Und jetzt? Wie wirkt sich der Militärputsch 2020 auf das Leben und die Forschungs aus? Aktuell herrscht dort ein Bürgerkrieg, erinnert sie. Eine Million Menschen sind seitdem vertrieben worden. Market Research lag danach zuerst völlig brach. Wenn Aufträge kommen, dann wünschen die Kunden oft F2F-Befragungen und einen Jahres-Fixpreis, um der Inflation zu entgehen. Als Esomar-Repräsentatin erinnert Schimpl an die Esomar Foundation und den Fond Researchers in Need.
Über die Zukunft der Markforschung diskutieren zu Abschluss Dr. Frank Buckler (Gründer und Geschäftsführer, Success Drivers), Dr. Steffen Schmidt (Director Marketing Science and Agile Insights, LINK Marketing Services), Sebastian Syperek (Principal UX Research, Kaiser X Labs), Dr. Antje Venjakob (Co-Founder & Co-CEO, oculid). Es moderieren Sabine Hedewig-Mohr und Dr. Uwe Vorkötter. Was sind die größten Themen in der Marktforschung in den kommenden Jahren? Buckler sieht ein großes Potenzial in der Standardisierung. Wenn in Markforschungstools die „Best Practices“ in standardisiertem Vorgehen festgehalten werden, erleichtert dies die Arbeit auch für Nicht-Profis. Schmidt glaubt, dass die Konvergenz von Marktforschung und Marketing sich durch die digitale Entwicklung noch verstärken wird. Das viel besprochene Metaverse könnte auch für die Marktforschung eine Rolle spielen. Die Anwendung von Eyetracking ist Venjakob zufolge denkbar und Syperek könnte sich eine Commuity im Metaverse vorstellen. Die Key-Take-Aways sind: Durch Automastierung und Standardisierung könnte ein höheres Qualitätslevel erreicht werden. KI und Neuroscience werden in jedem Fall weiterhin dabei sein. Die Gesprächsrunde ist positiv gestimmt.