In Deutschlands Großstädten sind die Menschen permanent in Bewegung. Dabei gibt es gerade in der Großstadt zahlreiche, unterschiedliche Möglichkeiten sich fortzubewegen – wie Car-, Bike- oder Scootersharing. Dennoch treffen die neuen Mobilitätskonzepte die Bedürfnisse der Menschen noch nicht, wie Dr. Peter Aschmoneit, CEO und Co-Founder von quantilope, erklärt.
Mobilität bedeutet für die Großstadtbewohner in Deutschland vor allem eins: Freiheit. Dabei prägen Flexibilität und Unabhängigkeit das emotionale Motiv nach Freiheit besonders stark. Neue Mobilitätsangebote wie Carsharing, Bikesharing, Ridesharing/-Pooling und Scootersharing werben häufig damit, innovativ und modern zu sein. Problem: Entsprechend werden sie auch wahrgenommen.
Etablierte Mobilitätskonzepte - Implicit Multi Association Test (MAT)
Die Menschen aus deutschen Großstädten verbinden Carsharing und Co. besonders stark mit Fortschritt und Innovation. Keines der neueren Mobilitätskonzepte wird in den Köpfen der Befragten stark mit Freiheit verbunden. Eine einzige Ausnahme bildet Scootersharing, das allerdings noch mit mangelnder Bekanntheit kämpft. In Sachen Wahrnehmung besteht für die neuen Mobilitätskonzepte scheinbar noch Handlungs- und Optimierungsbedarf.
Neue Mobilitätskonzepte - Implicit Multi Association Test (MAT)
Das eigene Auto: Mobilitätsliebling und Statussymbol Auch wenn es in deutschen Großstädten zahlreiche Möglichkeiten der Fortbewegung gibt, besitzen mehr als zwei Drittel (67,6 Prozent) der befragten Großstadtbewohner ein eigenes Auto. Und es wird häufig genutzt: 79,4 Prozent der Autobesitzer nutzen es an mindestens einem Tag in der Woche - Männer im Schnitt noch häufiger.
Das Auto wird in Deutschlands Großstädten häufig und regelmäßig genutzt, weil es u.a. mit Komfort bei Einkäufen und Transporten punktet. Dinge zu transportieren, ist ein Bedürfnis im Zusammenhang mit Mobilität.
Zur Studie
Die quantilope Mobilitätsstudie Deutschland 2019 beleuchtet Mobilität in den zehn größten, deutschen Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Leipzig). Die Erhebung ist repräsentativ für Deutschland in Bezug auf Alter, Geschlecht und Einwohnerzahl.
Der eingesetzten Implicit Single Association Test (SAT) und Implicit Multi Association Test (MAT) basieren auf modernster Neurowissenschaft und millisekunden-genauer Reaktionszeitmessung. Diese Methoden ermöglichen ein spontanes und automatisiertes Antwortverhalten der Befragten, was sie für die Erhebung der unbewussten, impliziten Aspekte entscheidend und wertvoll macht.
Im planung&analyse mafonavigator können Sie die Studie downloaden >>
Rationale Argumente sind jedoch oftmals nicht die entscheidenden Motive, die die Menschen lenken und die Wahl des Verkehrsmittels beeinflussen. Das Denken und Handeln wird maßgeblich durch die impliziten Motive gesteuert. Etwas, das eher selten offen und explizit ausgesprochen wird: Das eigene Auto steht für Status. Zwar wird Status insgesamt nur gering mit Mobilität assoziiert, dennoch verbinden Autofahrer auch Mobilität als Ganzes signifikant stärker mit Status und Prestige als diejenigen, die kein Auto besitzen. Wollen neue Mobilitätsanbieter die Autofahrer für sich gewinnen, konkurrieren sie nicht nur mit dem Auto als Fortbewegungsmittel, sondern gleichzeitig mit dem Auto als Statussymbol. Insbesondere letzteres stellt für öffentlich zugängliche Verkehrsmittel eine große Herausforderung dar.