Welche anderen Leistungen kann die GIM-Niederlassung im Rhein-Main-Gebiet anbieten? Werden noch andere Forschungsfelder fortgeführt? Neben Expertise für die Mediaforschung bietet GIM Wiesbaden auch solche in der Verkehrsforschung, um nur einen weiteren Bereich zu nennen. Darüber hinaus sind wir für weitere privatwirtschaftliche wie akademische Einrichtungen tätig und freuen uns sehr über das große Interesse auf das unser Portfolio trifft. So stellen wir etwa in der B2B-Forschung eine erhöhte Nachfrage fest. Unsere Kunden freuen sich hier auf den Ausbau unserer Kapazitäten.
Konkret zu den weiteren Forschungsfeldern: Durch die enge Verzahnung der einzelnen GIM Niederlassungen, wird es uns in Wiesbaden künftig möglich sein, unser Branchen- und Methodenspektrum deutlich zu erweitern. Die GIM Niederlassungen arbeiten standortübergreifend. Sie bilden je nach Fragestellung, Expertenteams aus Projektleitern mit Kunden- und Branchenkenntnis plus Kollegen mit entsprechender Methoden-Expertise. So können an allen Standorten alle Lösungen angeboten werden. Vor diesem Hintergrund wird es in Wiesbaden auch Räumlichkeiten für Gruppendiskussionen, Einzelexplorationen und Tiefeninterviews geben.
Wenn man neue Feldkapazitäten aufbaut, welche Rolle spielt die Qualitäts- und die Repräsentativität-Diskussion der letzten Monate? Wie wird die preisliche Positionierung der Angebote sein? Qualität ist für uns entscheidend! Unabhängig von der Erhebungsmethode ist die Feldqualität die Basis für die Ergebnisqualität. Um hier hohe Qualität zu gewährleisten, werden wir etwa im CATI-Studio nur mit festangestellten Mitarbeitern arbeiten, die unsere Schulungsakademie mit gutem Ergebnis absolviert haben. Auch die Betreuung im Studio erfolgt über ein Team festangestellter Supervisoren, die mehrheitlich die Ausbildung zum Fachangestellten für Markt-und Sozialforschung abgeschlossen haben.
Uns ist es wichtig, dass die Interviewer und Supervisoren sich mit ihrer Tätigkeit und dem Unternehmen identifizieren. Daher haben wir schon bei der Planung des Studios aus der Mitarbeiterperspektive gedacht. Für gut 80 CATI-Plätze stehen rund 650 qm zur Verfügung. Die Interviewer arbeiten in kleinen Gruppen – sogenannten „Sechserinseln“ – zusammen. Das soll zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre führen und so unsere Wertschätzung für die Interviewer untermauen.
Die Interviewer erhalten neben einem fairen Gehalt kontinuierliche Schulungen und Feedbackgespräche und haben so die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren etwa für komplexere Untersuchungen oder Experteninterviews. All diese Aspekte zahlen gemeinsam positiv auf die Arbeitszufriedenheit und damit auf die Feldqualität und eine niedrige Fluktuationsrate ein.
Noch kurz ein Satz zur Diskussion zum Thema Repräsentativität, dass Sie angesprochen haben. Vor dem Hintergrund veränderter Kommunikationsgewohnheiten und den Veränderungen, die wir alle selber im Alltag erleben, ist diese Diskussion wichtig und richtig. Deshalb setzen wir auch nicht allein auf eine Methode, sondern hinterfragen bestehende Ansätze und forschen um die bestmöglichen Verfahren einsetzen zu können – ob das dann telefonisch, persönlich, online – befragt oder gemessen –, postalisch oder eine Kombination ist, wird nach Forschungsfrage, Zielgruppe und Stand der Forschung empfohlen.
Neben den knapper werdenden Interviewern sind vor allem die Teilnehmer an Umfragen ein wichtiger Aspekt, wenn man gute Feldleistung anbieten will. Welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen, damit dieses Gut nicht versiegt? Auch hier ist die Wertschätzung für uns der entscheidende Punkt. Das gilt für die Ansprache und den Umgang mit Teilnehmern – unabhängig von der Erhebungsmethode – in gleichem Maße. Für einen wertschätzenden Umgang mit Panelisten und Teilnehmern von telefonischen, persönlichen oder postalischen Befragungen müssen verschiedene Punkte ineinander greifen, von der Fragebogenkonzeption und -formulierung über die Dauer der Befragung und bei Panelbefragungen z.B. die Anzahl Einladungen, das Layout, Feedbackschleifen oder auch die Incentivierung um nur einige Aspekte zu nennen. Auch mit Blick auf den Betrieb eines Panels sind diese Punkte wesentlich um Teilnehmer zu binden um eine hohe Auskunftsbereitschaft und hohe Qualität zu gewährleisten.
Einerseits spricht der Markt von knappen Kapazitäten vor allem für CATI und Face-to-Face, andererseits gibt es doch eine Reihe Anbieter im Rhein-Main-Gebiet, etwa IFAK in Taunusstein, Marplan (Forsa) und IFF in Frankfurt, um nur einige zu nennen. Wie wollen Sie die Rekrutierung der Interviewer angehen? Die GfK MCR war ja hier in der Region in diesem Feld sehr gut aufgestellt und wir freuen uns sehr, dass wir heute bereits viele der ehemaligen Interviewer wieder für uns gewinnen konnten. Darüber hinaus werden wir mit verschiedenen Online- und Offline-Aktionen unsere Zielgruppe ansprechen.
Was ist das vorrangige Ziel für Ihre Tätigkeit in der neuen GIM-Niederlassung? Meine operativen Schwerpunkte werden darauf liegen, unsere quantitativen Erhebungsverfahren aufzubauen und stetig weiterzuentwickeln. Strategisch wird im Fokus stehen, unsere Methodenforschung zu unterschiedlichen Stichprobenansätzen, hybriden Verfahren und digitalen Messmethoden zu begleiten – sowie die Kundenbetreuung und -entwicklung.