Aktuelle Simon-Kucher & Partner-Studie

Wie relevant ist Nachhaltigkeit bei der Kaufentscheidung von Mode?

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Nachhaltigkeit ist ein relevanter Faktor bei der Kaufentscheidung von Bekleidung. 46 Prozent der Konsumenten im deutschsprachigen Raum (DACH) stimmten dem zu. Das ergab die aktuelle "Global Sustainability Study 2021" der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners. Insgesamt wurden dafür mehr als 10.000 Teilnehmer in 17 Ländern befragt. In der DACH-Region waren es über 2000, allein in Deutschland noch rund 1000.
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Demnach geben 74 Prozent der Verbraucher in Deutschland an, ihr Konsumverhalten in den vergangenen fünf Jahren leicht bis deutlich hin zu mehr Nachhaltigkeit verändert zu haben. Das neue Sustainability-Bewusstsein erstrecke sich dabei über alle Generationen hinweg. Die Studie zeigt allerdings, dass sich die Baby-Boomer (Jahrgänge 1946 bis 1964) und auch die Generation X (Jahrgänge 1965 bis 1975) mit jeweils 33 Prozent eher aktiv für nachhaltige Kauf-Alternativen entscheiden als die Millennials (frühe 1980er bis späte 1990er) mit 28 Prozent.

Zurück zu den Kaufentscheidungen für Bekleidung: Vor dem Aspekt der Nachhaltigkeit liegen der Trend (73 Prozent), der attraktive Preis (69 Prozent) sowie die Qualität (60 Prozent). Eine ethische Produktion ist noch 42 Prozent der Befragten in der DACH-Region wichtig.

Befragt nach einzelnen Faktoren der Nachhaltigkeit liegt mit Abstand die Langlebigkeit von Produkten vorn: 84 Prozent der Verbraucher ist dies sehr wichtig oder wichtig. 72 Prozent legen Wert auf Recycelbarkeit, ebenso viele auf eine nachhaltige Verpackung. 68 Prozent ist es wichtig oder sehr wichtig, wie viele Ressourcen während der Produktion verbraucht wurden, und 67 Prozent wie viele Emissionen und Müll verursacht wurden. Der Ort der Herstellung ist für 61 Prozent der Befragten wichtig oder sehr wichtig.

Immerhin 40 Prozent der Konsumenten gaben an, für nachhaltige Mode auch mehr Geld zu bezahlen, als für konventionelle. In Deutschland allein liegt dieser Anteil bei 44 Prozent. Dabei akzeptiert von denen, die mehr ausgeben würden, jeder Dritte einen Aufschlag von 6 bis 10 Prozent. 26 Prozent würden noch 16 bis 20 Prozent mehr zahlen.

"Die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Kaufprozess wird weiter zunehmen. Und die Erwartungen der Konsumenten an Nachhaltigkeit steigen: Nachhaltigkeit wird künftig die Norm, nicht mehr die Ausnahme. Dementsprechend müssen Unternehmen umdenken und sie zu einem zentralen Bestandteil ihres Wertversprechens machen", sagt Dr. Andreas von der Gathen, Co-CEO von Simon-Kucher.

Die Global Sustainability Study 2021 wurde im Juli dieses Jahres von Simon-Kucher & Partners durchgeführt und basiert auf Paneldaten von Dynata, einem unabhängigen Marktforschungsinstitut. Im Rahmen der Studie wurden 10.281 Verbraucher in 17 Ländern befragt, einschließlich repräsentativer Quoten für Alter, Geschlecht, Wohngegend, Bildungsniveau, Beschäftigungsstatus und Einkommensniveau. Die Studie konzentrierte sich auf 17 verschiedene Produkt-/Dienstleistungskategorien aus den folgenden Sektoren: Konsumgüter und Einzelhandel, Automobil, Reisen und Tourismus, Energie/Versorgung, Finanzdienstleistungen und Bau/Haushalt.

Dieser Text erschien zuerst auf www.textilwirtschaft.de.

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