Der virtuelle Einkaufsbummel verdrängt
zunehmend die Preisfixierung im Internet - die Online-Schnäppchenjagd verliert an Attraktivität. Gerade bei den Konsumenten,
die überdurchschnittlich häufig im Internet einkaufen, spielt der Preis
nur noch eine untergeordnete Rolle. Das gilt auch beispielsweise für die
grundsätzlich sensible Wertewelt Elektronikkauf. Rund ein Viertel der Online-Shopper geben an, das Internet zum
gemütlichen, bequemen und ungestörten Einkauf von zuhause aus zu nutzen. Die virtuellen Einkaufsbummler kaufen deutlich häufiger als die anderen Gruppen im Internet ein und agieren nicht besonders preissensitiv. Sie genießen es, ungestört zu stöbern und
sich anregen zu lassen. Beim Vergleich von
Produkteigenschaften sind sie sehr kompetetend und eher emotional bei ihrer Kaufentscheidung
Dass sich eine wachsende Gruppe die Komplexität des Internets zu Nutze
macht und beim Online-Bummel Convenience bevorzugt, ist eine große Chance für Unternehmen. Angesichts des sich
ändernden Wertesystems der Kunden bieten sich eine Reihe neuer
Möglichkeiten, mit dem Fluch der Discountmentalität zu brechen. Es gilt, das Web für die Kunden zu einer
emotionalen Erlebniswelt auszubauen, statt weiterhin dem Preisargument
hinterherzulaufen. Der Kunde von morgen ist ganz klar ein
virtueller Einkaufsbummler. Zur Studie Im Herbst 2006 befragte nextpractice 103 Personen in Tiefeninterviews zu
ihrem Einkaufsverhalten, verschiedenen Einkaufskanälen für technische
Produkte und ihren Wertemustern. Dabei wurde das IT-gestützte
psychologische Verfahren nextexpertizer verwendet, das erlaubt, auch
unbewusste Einstellungen und Bewertungen offen zu legen. Demnach stellt das Internet derzeit für knapp ein Drittel der Befragten
vorwiegend eine preisgünstige Einkaufsmöglichkeit dar. Diese "aktiven
Smart Shopper" suchen gezielt nach speziellen Artikeln. Eine kleinere
Gruppe, die "High Quality Shopper", konzentriert sich beim Interneteinkauf
auf hochwertige Markenware, während rund ein Viertel der Befragten als
"typische Ladenkäufer" persönliche Unterstützung und Beratung durch
kompetente Fachverkäufer erwarten. Gut ein Viertel der Interviewpartner sind mittlerweile jedoch "virtuelle
Einkaufsbummler", die das Internet zum bequemen und ungestörten Einkauf
von zuhause nutzen. Diese Gruppe ist nicht besonders preissensitiv und
kauft deutlich häufiger als die anderen Gruppen im Internet ein.