Eine aktuelle Untersuchung zum OTC-Versandhandel
(OTC = over the counter: rezeptfreie Arzneimittel)
zeigt, dass der Versandanteil vieler OTC-Produktgruppen bei 3 bis 4
% liegt. Die Bedeutung dieses Vertriebsweges unterscheidet sich je
nach Kategorie und Präparat allerdings stark. Als besonders
versandhandelsaffin erweisen sich Großpackungen (N3) bekannter
Marktführer-Produkte und hier insbesondere hochpreisige Präparate.
Die Attraktivität des Versandhandels liegt für den Verbraucher im
Preis. Einzelne Versandapotheken offerieren über das Internet
Preisnachlässe auf den empfohlenen Apothekenverkaufspreis (AVP)
von bis zu 30 %. Dies kann in manchen Fällen für den Verbraucher einen Einkaufsvorteil bei Großpackungen hochpreisiger Präparate
zwischen 20 und 40 Euro ausmachen, in Einzelfällen sogar noch
mehr.
Hersteller vor neuen Entscheidungen im Wettbewerb
Für einen OTC-Hersteller stellt sich die Frage, welche Bedeutung
Versandhändlern hinsichtlich der eigenen Produkte sowie denen der
wichtigsten Wettbewerber zukommt. Auf Basis entsprechender
Marktinformationen kann ein Unternehmen auf die dynamischen
Marktveränderungen gezielt reagieren und seine Vertriebsstrategie
neu ausrichten. Dies ist z.B. dann erforderlich, wenn, wie real
geschehen, in einem großen OTC-Segment ein in Offizinapotheken
führendes Präparat A im Versandhandel von seinem Wettbewerber B
deutlich überholt wurde.