Kunden nutzen nur zögernd die
Wechselmöglichkeiten im liberalisierten
Energiemarkt.
Etwa jeder zehnte Deutsche hat in den vergangenen
Jahren Gebrauch gemacht von der mit der
Liberalisierung des Energiemarktes geschaffenen
Möglichkeit, den eigenen Energieversorger selbst zu
wählen und hat gewechselt. Für mehr als drei Viertel
war dabei entscheidend, dass der neue Versorger
preisgünstiger ist. Neben diesen Ergebnissen zeigt
die im September 2006 von IFAK, Taunusstein,
durchgeführte repräsentative Bevölkerungsumfrage
(1115 Befragte) auch, dass nur eine Minderheit der
Nicht-Wechsler (41 Prozent) als Begründung für ihre
„Treue“ zum bisherigen Anbieter angibt, rundum mit
den Leistungen zufrieden zu sein.
Insgesamt haben 11 Prozent der Deutschen - und damit
etwa 5 Prozent der Privathaushalte – den Energiedienstleister
am Wohnort gewechselt (das heißt, hierunter zählen
nicht diejenigen, die wegen Umzugs einen neuen Anbieter
nutzen), 89 Prozent sind unverändert beim bisherigen
Versorger geblieben. Es sind eher die größeren Haushalte (3 Personen und mehr:
13 Prozent) als die Single-Haushalte (7 Prozent), die
gewechselt haben; es sind aber auch eher die finanziell
besser gestellten Haushalte (Haushaltsnettoeinkommen
3000 Euro und mehr: 15 Prozent) als die weniger gut
gestellten (Haushaltsnettoeinkommen bis 1000 Euro: 8
Prozent).
Neben dem Hauptgrund für den Wechsel – 77 Prozent
nennen hier den Preis – spielen die weiteren
Entscheidungsmotivationen nur eine geringe Rolle: jeweils 9
Prozent wurden von den Informationen des Anbieters
überzeugt, dass dies die bessere Wahl ist bzw. der neue
Anbieter konnte durch eine bessere Kundenorientierung,
etwa differenziertere Tarife, überzeugen. Unzufriedenheit mit
dem früheren Versorger war nur für 5 Prozent der Wechsler
der entscheidende Grund.
Wer bislang keinen Gebrauch von der Wechselmöglichkeit
gemacht hat, begründet dies am ehesten (41 Prozent)
damit, dass man rundum zufrieden ist mit dem aktuellen
Energiedienstleister. Für 28 Prozent kommt es unter dem
Strich aufs Gleiche raus, bei welchem Unternehmen man
Kunde ist, das heißt, diese Gruppe ist der Ansicht, dass es
egal ist, von welchem Energieunternehmen man versorgt
wird. 18 Prozent nennen mangelnde Information über
andere Energieversorger als Hauptgrund. Nur bei 13 Prozent
scheitert ein Wechsel an der Bequemlichkeit; sie sagen: „Der
Aufwand ist mir zu groß.“ Damit zeigt die Studie klar: Preis und Kundenzufriedenheit
sind die Variablen, die über die Wechselbereitschaft der
Privathaushalte entscheiden.