Wer jedoch eine Präferenz hat,
bevorzugt eher einen Chef. Könnten sich
Deutschlands Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
das Geschlecht der eigenen Führungskraft
aussuchen, so würden sich mehr als
doppelt so viele Personen für einen Mann als
Chef als für eine Frau als Chefin entscheiden.
Vor die Wahl gestellt, plädiert ein Drittel der
Befragten (35 Prozent) für einen männlichen
Vorgesetzten, während ein Siebtel (14 Prozent)
lieber eine Chefin hätte. Allerdings: die
Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland (52
Prozent) hat keine bestimmte Vorliebe bezüglich
des Geschlechts der eigenen Führungskraft.
Dies ergab eine repräsentative
telefonische Befragung des IFAK Instituts,
Taunusstein, im Frühjahr 2007 unter 2.000
Erwerbstätigen in Deutschland.
Die Studie zeigt auch, dass Frauen eher Vorlieben
für ein bestimmtes Geschlecht der Vorgesetzten
haben als Männer: nur vier von zehn Arbeitnehmerinnen
(40 Prozent), aber sechs von zehn Arbeitnehmern
(62 Prozent) ist es gleich, ob ihre
Führungskraft ein Mann oder eine Frau ist.
Sowohl Männer als auch Frauen favorisieren eine
männliche Führungskraft. 30 Prozent der Männer
und 40 Prozent der Frauen wollen lieber einen
Chef. Chefinnen werden dagegen nur von 9 Prozent
der Männer und 20 Prozent der Frauen bevorzugt.
Bei der Wahl zwischen Chef oder Chefin spielt die
Erfahrung der Befragten eine große Rolle: Von
Beschäftigten mit einem männlichen Vorgesetzten
würden sich 40 Prozent wieder für einen Chef
entscheiden und nur 8 Prozent für eine Chefin.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die derzeit
eine Chefin haben, würden sich ebenfalls
mehrheitlich (33 Prozent) wieder für eine Frau als
Führungskraft aussprechen und nur 21 Prozent für
einen Chef. Die Entscheidung zugunsten des
Geschlechts der jetzigen Führungskraft fällt bei
Beschäftigten mit einer Chefin jedoch weniger
deutlich aus als bei Beschäftigten mit einem Chef.
In den Ergebnissen der Umfrage spiegelt sich damit
auch die Tatsache wider, dass die Erfahrungen mit
Chefinnen noch immer weitaus seltener sind als mit
Chefs.
Aktuell haben drei Viertel der Erwerbstätigen einen
männlichen Vorgesetzten (77 Prozent) und ein
Viertel eine weibliche Vorgesetzte (23 Prozent).
Jede Führungskraft, unabhängig vom Geschlecht,
steht im Durchschnitt sieben Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern vor. Dabei arbeitet nur jeder fünfte
Beschäftigte (21 Prozent) in einem Team, das
gleichermaßen aus Frauen und Männern besteht.
44 Prozent arbeiten überwiegend mit Männern und
35 Prozent überwiegend mit Frauen zusammen.
Besonders interessant ist hier die „Geschlechtertrennung“:
zwei Drittel der Männer (68 Prozent)
arbeiten in überwiegend männlichen Teams und
auch knapp zwei Drittel der Frauen (62 Prozent) in
überwiegend weiblichen Teams.