Wenn Führungskräfte in ihr Unternehmen investieren, müssen sie von der Leistungsfähigkeit der eigenen Firma überzeugt sein. Das gilt insbesondere in Zeiten lahmender Konjunktur. So ist es auch beim Marktforschungsinstitut Produkt + Markt aus Wallenhorst bei Osnabrück. Nach dem Ausscheiden der Familie des Firmengründers Prof. Josef Reichert nutzten die Geschäftsführer Michael Albers, Prof. Joachim Scholz-Ligma und Heiner Junker die Gelegenheit, ihr berufliche Zukunft noch enger mit dem etablierten Institut zu verknüpfen, das in Deutschland zu den Top-20 und damit zu einem der größten inhabergeführten Unternehmen der Marktforschungs-Branche zählt. Die Führungskräfte erwarben große Anteile an ihrem Arbeitgeber und sind jetzt neben der Familie Pottebaum die alleinigen Besitzer. Im Zuge einer internationaleren Ausrichtung des Unternehmens wurde die Integration in ein internationales Netzwerk geprüft - was mit einem Komplettverkauf der Firmenanteile verbunden wäre. Nach langwierigen Verhandlungen kamen die Geschäftsführer zum Schluß, dass die feste Integration in einen internationalen Firmenverbund mehr Nachteile als Vorteile bringt. Insbesondere die große Flexibilität, Schnelligkeit und die sehr persönliche Betreuung durch die Berater habe auf dem Spiel gestanden - und damit drei Qualitätsmerkmale, die die Kunden besonders schätzten. In dieser Situation haben man sich entschlossen, so die neuen Eigner, in Produkt + Markt zu investieren. Man sei sowohl vom eigenen Geschäftsansatz sowie der Qualität der Produkte genauso überzeugt wie von der Motivation und Kompetenz der Mitarbeiter. Auf der Grundlager einer 32-jährigen erfolgreichen Institutsgeschichte wolle man das Unternehmen weiter als selbstständiges und flexibel am Markt agierendes Institut führen. Damit stellen sich die Marktforscher und Inhaber von Produkt + Markt gegen den Trend in einer Branche, die von starken Konzentrationsprozessen gekennzeichnet ist.