Jeder zweite Verbraucher in Deutschland
hält die weltweiten Folgen der globalen Erwärmung von den Klimaforschern
als realistisch dargestellt. Mehr als ein Drittel der
Deutschen ist sogar der Ansicht, dass die Situation heute bereits
schlimmer ist als von der Wissenschaft beschrieben. Lediglich eine
Minderheit von 13 Prozent hält die Diskussion für völlig überzogen.
Die Mehrheit der Verbraucher will mit eigenen Maßnahmen
dem Klimawandel entgegenwirken und unter anderem in umweltfreundlichere
Technik innerhalb der eigenen vier Wände investieren. Dies wird zukünftig auch die Binnennachfrage ankurbeln. So
lauten Ergebnisse der Studie des GfK-Nürnberg e.V. Die deutschen Verbraucher sind sich weitgehend darin einig, dass der Klimawandel
kommt. 50 Prozent schätzen die Darstellung des Themas von
Seiten der Wissenschaft als realistisch ein. 35 Prozent der Deutschen sind
der Meinung, dass die tatsächliche Situation sogar noch gravierender ist. Die
Diskussion für völlig übertrieben hält eine Minderheit von 13 Prozent. In diesem
Punkt differieren allerdings die Meinungen zwischen West und Ost deutlich.
In den alten Bundesländern vertreten diese Ansicht knapp 12 Prozent
der Verbraucher, in den neuen Bundesländern hingegen fast ein Fünftel. Im Haushalt und beim Einkauf aktiv für den Klimaschutz Was gut fürs Klima ist, nützt auch der deutschen Wirtschaft: Mit ihren Absichten,
ihr eigenes Einkaufsverhalten zu ändern und in umweltfreundliche
Technik für das eigene Heim zu investieren, werden die Konsumenten die
Binnennachfrage in Zukunft beleben.
Doch was wollen die Deutschen konkret für die Umwelt tun? Vier von fünf
Verbrauchern wollen Elektrogeräte nicht mehr im Stand-by-Betrieb eingeschaltet
lassen und herkömmliche Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzen. Auch die Anschaffung von Haushaltsgeräten mit einem geringeren
Stromverbrauch (59 Prozent) und der Griff nach regionalen Produkten im
Einkaufsregal (57 Prozent) hat bei den Konsumenten Vorrang, um den
Energieverbrauch und somit den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Mobilität an Klimawandel anpassen In Sachen Mobilität ist die Bereitschaft, etwas gegen die globale Erwärmung
zu unternehmen, geringer. Der Kauf eines sparsameren Neu- oder Gebrauchtwagens
und die Option, insgesamt weniger mit dem Auto zu fahren,
werden jeweils von knapp jedem dritten Verbraucher in Zukunft in Betracht
gezogen. In den alten Bundesländern häufiger als in den neuen. Mit 35 Prozent
wollen Frauen öfter aufs Auto verzichten als Männer (29 Prozent). Das
Flugzeug wollen 35 Prozent der Konsumenten zukünftig seltener benutzen.
Hier sind insbesondere die Verbraucher in gehobenen Einkommensverhältnissen
und ältere Personen im Ruhestand (jeweils 38 Prozent) bereit, ihre
Lebensgewohnheiten zu ändern. Bessere Dämmung und Heizung für zu Hause Ebenfalls knapp ein Drittel der deutschen Konsumenten sieht eine niedrigere
Raumtemperatur als eine weitere Möglichkeit, den Energieverbrauch zu reduzieren.
Die Wärmedämmung der Wohnung oder des Hauses verbessern –
hier möchte jeder vierte Verbraucher zukünftig aktiv werden. Mit dem Einbau
einer neuen Heizungsanlage wollen 16 Prozent der Deutschen einen
Beitrag leisten und das vor allem im Westen: In den alten Bundesländern
sind 17 Prozent zu dieser Investition bereit, in den neuen Bundesländern
hingegen nur knapp ein Zehntel. Gerade in diesem Bereich ist in Deutschland
noch großes Potenzial vorhanden, da drei von vier Wohnungen vor
1980 gebaut wurden und diese zum Teil nach wie vor unzureichend gedämmt
sind. Eine weitere Möglichkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern,
ist die Reduzierung des Fleischkonsums, da durch die Massentierhaltung
erhebliche Mengen Methangas in die Atmosphäre gelangen. Dieses Gas trägt
ebenso wie Kohlendioxid zur globalen Erwärmung bei. Gut jeder fünfte Verbraucher
ist derzeit bereit, den Fleischverzehr einzuschränken – Frauen
(28 Prozent) deutlich häufiger als Männer (15 Prozent). Zur Studie
Im Rahmen der Studie „Einfluss des Klimawandels auf den Konsum“ befragte
die GfK Marktforschung im Auftrag des GfK-Nürnberg e.V. im März 2007
insgesamt 2.075 Verbraucher in Deutschland. Die Studie ist repräsentativ für
64,9 Millionen Verbraucher ab 14 Jahren in Deutschland.