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Keine großen Erwartungen an Gesundheitsfonds

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Mit der Einführung des Gesundheitsfonds zum 1. Januar 2009 soll eine langfristige Lösung des Kostenproblems im Gesundheitswesen gefunden worden sein. Der lang diskutierte Ansatz muss sich aber in der Praxis bewähren. Bei den betroffenen gesetzlich Versicherten zeigt sich einerseits eine große Skepsis, ob der Fonds wirklich die gewünschte Wirkung entfalten kann, andererseits gibt es aber auch große Informationslücken. Als oberstes Ziel des Gesundheitsfonds sieht jeder Dritte der gesetzlich Versicherten die Sanierung verschuldeter Krankenkassen sowie die bessere Stützung von Kassen, die viele Versicherte mit größeren Risiken haben (jeweils 35 Prozent). Ein knappes Drittel (29 Prozent) der Befragungsteilnehmer sieht den Fonds jedoch auch als Instrument zur gezielten Verringerung der Zahl der Krankenkassen. Weitere 27 Prozent sehen die beabsichtigte Zielsetzung des Gesundheitsfonds darin, die Krankenkassenbeiträge langfristig stabil zu halten. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die Einschätzung der Versicherten über den Sinn und Zweck des Gesundheitsfonds eher diffus ist, keiner der Aspekte erbringt ein einhelliges Bild. Dass der Gesetzgeber beim Gesundheitsfonds an Vorteile für die Versicherten gedacht hat, glauben nur Wenige. So vermuten lediglich 15 Prozent eine bessere medizinische Versorgung wäre das Ziel des Fonds und nur 5 Prozent glauben an eine finanzielle Entlastung. Viele fühlen sich auch nicht richtig informiert, so gibt ein knappes Fünftel (19 Prozent) an, man habe zwar vom Gesundheitsfonds gehört, wisse jedoch nichts Genaueres darüber. 4 Prozent haben sogar noch nie etwas über den Fonds gehört. Diesen Aussagen entspricht auch, dass der Fonds insgesamt bei den gesetzlich Versicherten nicht gut ankommt. So findet mehr als die Hälfte (55 Prozent) den einheitlichen Beitragssatz schlecht. Und auch mit dem Ausblick in Sachen Kosten und Versorgungssicherheit steht es nicht zum Besten. So gehen 49 Prozent davon aus, dass trotz höherer Kosten für die Beitragszahler die Versorgung unverändert bleibt. Jeder Dritte (36 Prozent) befürchtet sogar eine Verschlechterung der Versorgung. Zudem haben die Befragten wenig Hoffnung, dass in punkto Beitragssätze Ruhe einkehren wird: Mehr als drei Viertel (76 Prozent) gehen davon aus, dass die Beiträge im bekannten Tempo weiter ansteigen werden. Das sind die Ergebnisse der im Januar 2009 von Dialego durchgeführten Befragung von 1.000 Bundesbürger zu ihrer Meinung über den Gesundheitsfonds.
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