Seit Jahren gilt Gerhard Schröder als Autokanzler. Doch dieser
potenzielle Bonus bei Autofahrern, einer wichtigen Zielgruppe bei den
anstehenden Neuwahlen im Herbst, scheint verflogen.
Autokäufer haben sehr konkrete Vorstellungen, was sie von der künftigen
Bundesregierung erwarten. 69,2 Prozent wünschen sich eine Senkung der
Mineralölsteuer, 58,9 Prozent eine Senkung der Kfz-Steuer. Die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie (54,7 Prozent), die Einführung innovativer Technologien (47 Prozent) sowie der Ausbau des Straßennetzes (44,4 Prozent) genießen bei den Autokäufern mittlere Priorität. Themen, die für weniger wichtig erachtet werden, sind eine
umweltfreundliche Verkehrspolitik (34,7 Prozent), die Einführung einer
Pkw-Maut (10,9 Prozent) und ein bundesweites Tempolimit auf Autobahnen
(10,7 Prozent). Im Vergleich Schröder-Merkel hat die Kandidatin der Opposition auch bei den wichtigsten Auto-Themen die Nase vorn. Das Zutrauen in die Umsetzung einer positiven Politik nach den Neuwahlen ist in Angela Merkel bei den Themen Steuersenkung und Arbeitsplätze größer, während Schröder die, aus Sicht der Autokäufer eher unwichtigen Themen Umwelt, Pkw-Maut und Tempolimit dominiert.
Auch die Auto-Kaufentscheidung wird von der vorgezogenen Bundestagswahl
beeinflusst. Acht Prozent der Befragten gaben an, dadurch mehr Geld fürs Auto ausgeben zu wollen, 12,7 Prozent planen deshalb weniger Geld
auszugeben. Aufschlussreich ist die Differenzierung in Käuferschichten.
Während die Interessenten für Fahrzeuge der Oberkasse, von Geländewagen
und Cabriolets zu jenen gehören, die tiefer in die Geldbörse greifen
wollen, sind die Kleinwagenkäufer durch die neue politische Situation
eher verunsichert.