Die Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen im Haushalt scheint festgelegt wie ein ewiges Gesetz.
Für jeden, der nach Jahren der Emanzipation und der gestiegenen Berufstätigkeit der Frauen eine deutliche Veränderung im Kompetenzprofil der Hausarbeiten erwartet hat, mag es ärgerlich sein, daß die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte bei der Rollenaufteilung im Haushalt wenig Spuren hinterlassen haben. Das mag jedoch daran liegen, daß sich bei den Kompetenzzuschreibungen Männer und Frauen fast durchgängig einig sind. Auch die Frauen beschreiben sich selbst für alle traditionell weiblichen Arbeiten als die deutlich Kompetenteren. Nur bei jüngeren Paaren unterhalb des 30. Lebensjahres gibt es Hinweise, daß viele Arbeiten, die im allgemeinen geschlechtsspezifisch verteilt sind, auch gemeinsam oder abwechselnd erledigt werden können. Von den ganz Jungen sagen zum Beispiel 42 Prozent, daß mal er mal sie die Gäste bekocht. In der nächst höheren Altersgruppe der 30- bis 44jänrigen sagen das nur 25 Prozent. Fürs Wäschewaschen und -sortieren fühlen sich 30 Prozent der ganz jungen Verheirateten und Paare beide zuständig, in der darüber liegenden Altersgruppe sagen das nur noch 15 Prozent derjenigen, die in einer Beziehung leben.