Die Vergangenheit kann faszinieren.
Besucherzahlen historischer Ausstellungen sind in der Regel hoch, Bücher zur Geschichte
werden von vielen gern gelesen. Aber auch die eigene Vergangenheit und
Familiengeschichte machen neugierig. Jeder zweite Deutsche würde
gern mehr über die eigenen Vorfahren wissen.
Auch die Zahl der Familien, in denen sich jemand genauer mit den eigenen Vorfahren
beschäftigt hat, ist in den zurückliegenden Jahrzehnten größer geworden. 1981 hatten
sich 38 Prozent der Westdeutschen damit beschäftigt. Inzwischen liegt diese Zahl
(West und Ost) bei 44 Prozent. 14 Prozent haben selbst nach Vorfahren recherchiert,
bei 30 Prozent war es jemand anderer aus der Familie, der Nachforschungen angestellt
hat. Die Suche und Beschäftigung mit Vorfahren auf der direkten Familienlinie scheint
interessanter zu sein als der Versuch, sonstige entfernte Familienmitglieder und Verwandte
zu suchen, die irgendwann aus den Augen geraten sind. Für solche Nachforschungen
interessieren sich nur 35 Prozent. Jeder Zweite aus der Bevölkerung sagt: "Das interessiert mich nicht besonders". Die klassische Ahnen- und Familienforschung ist mühsam und geht über Standesämter
und Kirchenbücher mit ihren Tauf- und Heiratsregistern. Erstaunlich ist auf den ersten
Blick, dass nur ein kleiner Teil dieser Familienforschung bislang über das Internet
betrieben wird. Denn es gibt im Netz ja zahlreiche Portale, Diskussionsforen und
sogar spezielle Software, die für eine solche Familienrecherche hilfreich sind. Nur ein
Viertel der privaten Ahnen- und Familienforscher hat bei der Sucharbeit das Internet
zu Hilfe genommen. Der Grund dafür liegt sicherlich darin, dass ein Teil dieser Forschung
noch vor dem Ausbau des Internet stattgefunden hat, aber auch in der Tatsache,
dass es eher die Älteren (20 Prozent) als die jungen Leute (3 Prozent) sind, die
sich darum bemühen, ernsthaft etwas über ihre familiären Wurzeln und deren Verzweigungen
in Erfahrung zu bringen.