Ipsos-Umfrage

Apothekenpreise und wie man ihnen entgeht

Teilen
Seit Januar 2004 dürfen Arzneimittelhändler ihre Ware über das Internet verkaufen und per Post an die Kunden schicken. Doch in wieweit werden diese Bestellmöglichkeiten überhaupt genutzt? Und wenn sie genutzt werden: was wird bestellt, von wem und bei welchem Anbieter? Ipsos untersuchte in Kooperation mit planung&analyse im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage unter 1.000 Internetnutzern ab 16 Jahren diese Fragen. In diesem Teil des Berichtes geht es zunächst um das Bestellverhalten, Teil 2 befasst sich mit der Höhe der Ausgaben, den bestellten Arzneimittelkategorien und den bevorzugten Bestelladressen. Arzneimittel waren in der Befragung - für eine bessere Unterscheidung zu OTC-Produkten aus Drogerien etc. - definiert als Mittel, die „Sie sonst nur in der Apotheke erhalten“. Nutzung und Bestellfrequenz: auch Rezeptpflichtiges wird online bestellt Über ein Drittel der befragten Internetnutzer (35%) gibt an, derzeit Arzneimittel über das Internet zu beziehen. Zwischen den Männern und Frauen und Ost- und Westdeutschland sind bezüglich dieser generellen Nutzung keine Unterschiede zu verzeichnen. Anders bei den Altersgruppen. Laut Apothekerverband sind 30 Prozent der Mitglieder der Gesetzlichen Krankenkassen Rentner, sie beanspruchen jedoch mehr als die Hälfte der Arzneimittelausgaben. Erwartungsgemäß erhöht sich daher bei steigendem Alter und einem höheren Medikamentenbedarf auch der Anteil der Internet-Besteller - auf 40 Prozent bei den 55- bis 64-Jährigen. Bei den bestellten Medikamentenarten dominieren die rezeptfreien Arzneimittel: 60 Prozent der Besteller kaufen ausschließlich diese Art von Medikamenten, 35 Prozent bestellen sowohl rezeptfreie als auch -pflichtige Mittel und lediglich drei Prozent bestellen ausschließlich verschreibungspflichtige Arzneien. Wöchentliche oder auch monatliche Bestellungen sind eher die Ausnahme; aber jeder Zweite (51%) bestellt mindestens einmal pro Quartal, bei den 55 bis 64-jährigen Bestellern sind es sogar 61 Prozent. (siehe Tabelle). Nur ein Viertel aller Internet-Käufer bestellt dabei ausschließlich für sich selbst (24%). Jeder Zweite (54%) bestellt für den Partner/die Partnerin mit, jeder Dritte (34%) für die Kinder und mehr als jeder Vierte (29%) für Freunde, Bekannte oder Kollegen. Arzneimittelkauf wird somit beinahe zu einem sozialen Vorgang. Das Internet ersetzt die Apotheke nicht, aber… Befragte, die über das Internet Arzneimittel bestellen, beziehen nach eigener Einschätzung durchschnittlich 39 Prozent aller verwendeten Arzneimittel über das Internet; der weitaus größere Teil von 61 Prozent wird weiterhin über die herkömmliche Apotheke oder andere Bestellwege bezogen. Die Apotheke ist somit nicht überflüssig, verliert jedoch gerade bei verschreibungspflichtigen Medikamenten an Boden. Bezieher sowohl rezeptfreier als auch verschreibungspflichtiger Medikamente geben an, durchschnittlich mehr als die Hälfte (56%) ihres Bedarfs im Internet zu ordern und nur 44 Prozent über die „normale“ Apotheke abzudecken. Auch hier gilt, dass nur minimale Unterschiede zwischen Männern und Frauen existieren und mit zunehmendem Alter der prozentuale Anteil der Online-Bestellungen ansteigt (auf einen Anteil von 42% bei den 55- bis 64-jährigen). Die ausführlichen Ergebnisse können Sie direkt bei Ipsos nachlesen:
Frage des Monats mit planung & analyse
stats