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Interesse an Nährwertangaben steigt

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Immer mehr Konsumenten möchten wissen, was in den Lebensmitteln steckt, die sie kaufen, und lesen daher die Nährwertangaben auf der Verpackung. Zwar verstehen noch viele Deutsche die Nährwertangaben nicht vollständig, besonders achten sie jedoch auf Fett, Zucker und Kalorien. Das sind die Ergebnisse einer Befragung zum Thema Lebensmittelkennzeichnung und Nährwerte, die Nielsen im Mai 2008 unter rund 28.000 Internetnutzern in 51 Ländern weltweit durchführte. Jeder zweite Deutsche achtet heute bei verpackten Lebensmitteln häufiger auf die Nährwertangaben als noch vor zwei Jahren. Allerdings werden diese häufig nicht völlig verstanden: Nur 43 Prozent der Deutschen verstehen die Nährwertangaben meistens, der Großteil (51%) gibt an, nur teilweise erfassen zu können, was da steht. Immerhin noch 5 Prozent sagen, dass sie Nährwertangaben überhaupt nicht verstehen. Interesse hauptsächlich bei neuen oder speziellen Produkten Generell überprüfen die Deutschen verpackte Produkte eher selten auf die Nährwertangaben: Nur jeder zehnte Deutsche liest die Nährwertangaben bei jedem Einkauf, gegenüber jedem vierten Konsumenten weltweit. Das Interesse der deutschen Verbraucher an Nährwertangaben hängt jedoch auch von der Situation ab: 40 Prozent der Konsumenten beschäftigen sich mit den Nährwerten, wenn sie überlegen, ein neues Produkt zu kaufen. Außerdem gibt gut ein Viertel der Verbraucher an, sich die Nährwertangaben bei bestimmten Nahrungsmitteln durchzulesen. Und immerhin noch jeder Fünfte liest die Angaben, wenn genug Zeit dafür ist. Fett, Zucker und Kaloriengehalt interessieren die Deutschen am stärksten Nur zehn Prozent der Deutschen geben an, auf die Nährwertangaben überhaupt nicht zu achten. Von den anderen 90 Prozent prüft immerhin knapp die Hälfte (46%) die Nährwertangaben bei jedem Einkauf auf Fett. Die Menge an Zucker interessiert 43 Prozent. Auf dem dritten Platz liegen Kalorien mit 40 Prozent. Generell liegen die Deutschen damit im europäischen Schnitt, beim Zucker besteht überdurchschnittliches Interesse. Nur die Griechen (61%), Österreicher (47%) und die Portugiesen (55%) prüfen die Nährwertangaben stärker auf den Zucker. International hat die Aufmerksamkeit gegenüber Konservierungsstoffen (weltweit überprüfen 42% die Angaben danach) inzwischen die für den Zuckergehalt (40%) überholt. Große internationale Unterschiede Die Nordamerikaner führen den globalen Trend bei den Nährwertangaben an, aber die Verbraucher im asiatisch-pazifischen Raum haben in den letzten drei Jahren rasch aufgeholt. 2005 gaben 34 Prozent an, die Nährwertangaben auf der Verpackung beim erstmaligen Kauf eines Produkts durchzulesen – heute sind es bereits 41 Prozent. Einer von fünf amerikanischen und australischen Konsumenten sagt, dass er die Nährwertinformationen durchliest, wenn er abnehmen möchte, während mehr als 45 Prozent der Dänen, Griechen und Philippinos die Nährwertangaben prüfen, wenn sie ein Produkt zum ersten Mal kaufen möchten. Die Japaner (18%) und die Franzosen (16%) stehen weltweit an der Spitze bei den Verbrauchern, die nie Nährwertinformationen auf verpackten Produkten lesen. Beide Länder sind denn auch an oberster Stelle in der Liste der Länder aufgeführt, in denen Nährwertangaben auf der Verpackung überhaupt nicht verstanden werden. Die Japaner gehen noch einen Schritt weiter in ihrer Nichtbeachtung von Nährwertinformationen und Verpackungsangaben – Japan nimmt auch die Spitzenposition bei den Verbrauchern ein, die nie die Angaben zu Fettgehalt, Transfetten, Eiweiß, Zucker und Kohlehydraten prüfen. Interessanterweise ist der Anteil Übergewichtiger und Fettsüchtiger in diesen beiden Nationen im weltweiten Vergleich sehr niedrig. Beide Länder haben eine Ernährungskultur, die vor allem auf frischen und natürlichen Produkten aufbaut und bei der verarbeitete Nahrungsmittel und Fast-Food kaum eine Rolle spielen.
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