Die Gruppe der Innungskrankenkassen scheint aktuell besonders
zufriedene Kunden zu haben und landete in ihrer Gesamtheit noch vor der Techniker
Krankenkasse und der Gmündener Ersatzkasse auf dem ersten Platz. Hierbei besonders
auffällig: Die Privaten Versicherer schnitten bei ihren Kunden nicht besser ab als die
gesetzlichen Krankenversicherungen. Im Gegenteil, sie belegten in ihrer Gesamtheit nur einen enttäuschenden
vorletzten Platz.
Zwar unterscheiden sich die privaten Anbieter aufgrund des vermeintlich höheren
Leistungsniveaus von ihren gesetzlichen Wettbewerbern, aber die privat
versicherte Kunden sind auch anspruchsvoller und strafen im Falle von Problemen bei der
Bewilligung von Leistungen ihren Versicherer ab, indem sie ihn einfach nicht
Weiterempfehlen, so die Forscher.
Obwohl im Jahre 2009 durch die Gesundheitsreform die Karten neu gemischt werden,
erwarten die Marktforscher nur geringe Abwanderungen von den Gesetzlichen zu
den Privaten Anbietern. Eher im GKV-Bereich selbst wird es größere Verschiebungen
geben. Krankenkassen, bei denen eine Mitgliedschaft bisher relativ preiswert aber nur
mit Basisleistungen verbunden war, müssen ihren Service stark verbessern, sonst droht
ihnen entweder die Schließung oder die Fusion mit servicestärkeren Partnern. Dies drohe vor allem den Allgemeinen Ortskrankenkassen, die in der Studie abgeschlagen auf dem
letzten Platz landeten. Die Fusion der sächsischen mit der thüringischen AOK zur AOK
Plus sei erst der Anfang. Man rechne mindestens mit einer Halbierung aller gesetzlichen
Krankenkassen innerhalb der nächsten vier Jahre, so die Forscher.
In einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung ließen die Marktforscher von
Concentra Marketing Research aus Nürnberg unter insgesamt 1.756
Krankenversicherten ab einem Alter von 16 Jahren für die wichtigsten Gesetzlichen
Anbieter den sogenannten "Net Promoter Score" (NPS) ermitteln, ein Index zur Messung
der Wahrscheinlichkeit, mit der Kunden ein Produkt, ein Unternehmen oder eine
Dienstleistung an Bekannte und Kollegen weiterempfehlen.
In die Untersuchung fanden hierbei nur jene Krankenversicherungen Eingang, über die
mindestens 40 ihrer Mitglieder eine Bewertung abgaben.
In die Wertung kamen folgende 9 Organisationen: Die Gruppe der IKKen, die BKKen, die
Techniker-Krankenkasse (TK), die Gmündener Ersatzkasse (GEK), die Kaufmännische
Krankenkasse (KKH), die Barmer Ersatzkasse (BEK), die Deutsche Angestellten
Krankenkasse (DAK), die Gruppe der AOKen sowie die Gruppe der Privaten
Versicherungen (PKV).