Der Filmdownloadmarkt ist in
Bewegung. Apple, Amazon und AOL haben ihr Engagement im
Filmdownloadgeschäft erklärt und Verträge mit den großen Filmstudios
geschlossen. Das Marktvolumen der Filmdownloadportale in Europa wächst, wenn auch in kleinen Schritten. Downloads über das Internet biem Filmkonsum werden zukünftig eine wichtige Rolle spielen, auch wenn ein ähnlich schneller Erfolg wie bei den digitalen
Musikservices à la iTunes und Musicload eher unwahrscheinlich ist. Während die Filmfans in Westeuropa im Jahr 2005 lediglich 10 Millionen
Euro für Film-Downloads und Streaming-Services ausgaben, wird es schon
2006 und 2007 ein erkennbares Wachstum geben: Für 2010 prognostiziert
die Studie in Westeuropa ein Marktvolumen von 690 Millionen Euro. In
Deutschland werden die Konsumenten 2010 rund 87 Millionen Euro für das
Downloaden und Streamen von Filmen aufwenden.
Film-Downloads machen aber insgesamt noch einen eher geringen Anteil am
gesamten Home Entertainment- Markt aus. Das beweist allein schon der
Blick auf das DVD- Geschäft: Hier werden für 2010 Umsätze von 5,7
Milliarden Euro prognostiziert. Und dennoch: die Erlöse aus Verleih und
Verkauf von DVDs werden geringer. Schon von 2004 auf 2005 waren sie um
acht Prozent gesunken.
Der nachlassende DVD- Boom ist auch ein Grund dafür, dass die Studios in Hollywood ihre Online-Aktivitäten weiter ausbauen. Entwicklungsmotor für
den Online-Markt ist zudem die wachsende Breitbandpenetration, wodurch
die Zahl der Nutzer von Online-Services zunimmt. Für 2010 prognostiziert
die Studie in Westeuropa insgesamt 103 Millionen Breitband-Abonnenten,
85 Prozent davon aus dem privaten Bereich.
Obwohl die großen Content- Anbieter ihre Neuveröffentlichungen wie auch
ihre Katalogtitel online verfügbar machen, stehen dem Filmgeschäft im
Internet noch immer diverse Hindernisse im Weg: Eines davon ist die
Fragmentierung des Marktes. Große Online-Portale, Technologieanbieter
oder der Einzelhandel – sie alle wollen einen Anteil am Downloadmarkt.
Dadurch ist es unwahrscheinlich, dass die Entwicklung von einem starken
Service-Anbieter ähnlich schnell vorangetrieben wird, wie es im
Musikdownloadgeschäft der Fall war.
Hinzu kommt die Preisgestaltung, welche die Entwicklung bremst. Viele
Plattformen in Europa bieten heute Downloads an, die teilweise teurer
sind als eine DVD. Zudem ist die Nutzung für den Konsumenten durch ein
oft restriktives Digital Rights Management eingeschränkter als bei einem
physischen Produkt. Weitere Barrieren sind Behinderungen beim
DVD- Brennen und der teilweise noch recht hohe technische Aufwand bei der
Verbindung von PC und Fernseher.