Nach trüben Jahren nun gute Aussichten: 45 Prozent der Bevölkerung gehen mit Hoffnungen in das neue Jahr 2006. Das sind deutlich mehr Optimisten als in den letzten Jahren.
Die traditionelle Frage, die das Institut für Demoskopie Allensbach seit 1949 jeweils zum Jahreswechsel an die Bevölkerung richtet, lautet: "Sehen Sie dem neuen Jahr mit Hoffnungen oder Befürchtungen entgegen?" Innerhalb des Jahres wird nach den Hoffnungen und Befürchtungen für die nächsten zwölf Monate gefragt. Dabei kann man im Rückblick auf das Jahr 2005 erkennen: Das Stimmungsbarometer der Bevölkerung hatte im August, also kurz vor der Bundestagswahl, seinen Tiefpunkt erreicht. Seit Ende August begann ein Stimmungsumschwung in Richtung Optimismus, dessen Kontinuität bislang noch nicht gebrochen ist.
In der Vergangenheit stand die Zahl der Optimisten am Ende eines Jahres häufig in enger Verbindung mit der Konjunkturentwicklung des folgenden Jahres. Wenn die Zahl derjenigen, die hoffnungsvoll ins neue Jahr gingen, größer war als im Vorjahr, war Wirtschaftswachstum angesagt, wenn sie kleiner wurde, war mit einer Konjunkturverschlechterung zu rechnen.
Dass das aktuelle Allensbacher Neujahrs-Stimmungsbarometer am Ende von 2005 in Richtung Optimismus ausschlägt, ist vor diesem Hintergrund sicherlich ein gutes Zeichen für eine Konjunkturerholung. Dieses Zeichen entspricht durchaus den jüngsten Konjunkturerwartungen der Wirtschaftsinstitute, die ihre Herbstprognosen gerade zum Teil recht deutlich nach oben korrigiert haben. Im demoskopisch aktuellen Stimmungsbild sind es vor allem die leitenden Angestellten und Beamten aus Wirtschaft und Verwaltung, die nun - anders als im Vorjahr - ganz besonderen Optimismus ausstrahlen. Vor 12 Monaten waren nur 40 Prozent von ihnen für die nahe Zukunft zuversichtlich gestimmt, inzwischen gehen 53 Prozent der leitenden Angestellten und Beamten mit Hoffnungen ins neue Jahr.