Trotz immenser Investitionen in
den Krankenhausbereich ist das allgemeine Image der deutschen Krankenhäuser heute
nicht besser als vor 37 Jahren. 44 Prozent der Bevölkerung haben einen guten Eindruck,
39 Prozent einen ambivalenten, und 11 Prozent haben keinen guten Eindruck
von den Krankenhäusern in Deutschland. Dies ist ein Ergebnis des zweiten Gesundheitsreports
des Finanzdienstleisters MLP, in dessen Auftrag das Institut für Demoskopie
Allensbach im Oktober 2007 rund 1.900 repräsentativ ausgewählte Personen befragt
hat.
Der Allgemeineindruck, der zwischenzeitlich durchaus schon besser war, steht allerdings
in einem Widerspruch zu den Erfahrungen, die Patienten in den letzten Jahren in
den Krankenhäusern gemacht haben. Wer in den letzten zehn Jahren in einem Krankenhaus
gelegen hat, kommt überwiegend zu einem positiven Urteil. 91 Prozent der
Krankenhauspatienten waren mit der medizinischen Versorgung zufrieden, z.T. sogar
"sehr zufrieden" (34 Prozent), nur 8 Prozent waren "weniger" oder "gar nicht zufrieden".
85 Prozent waren mit der Pflege und Betreuung zufrieden. Negative Beurteilungen
kamen in diesem Punkt nur zu 14 Prozent. Die große Mehrheit der Patienten hebt neben dem Eindruck, dass alles sehr sauber gewesen
sei (76 Prozent), vor allem die Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals hervor (76
Prozent). Die Mehrheit bescheinigt dem Krankenhaus, das er von innen kennengelernt
hat, eine moderne medizinisch-technische Ausstattung. Auch ausreichend Platz sei in
den Zimmern vorhanden gewesen. 50 Prozent loben die fachliche Kompetenz der Ärzte. Trotz dieser erfreulich positiven Urteile zeigt sich bei detaillierter Analyse der Krankenhauserfahrungen
aus den letzten Jahren neben dem Lob auch Kritik. Vor allem der Eindruck,
dass Ärzte und Pflegepersonal bei aller Mühe, die man als Patient erkennen
konnte, überlastet und überfordert waren, wird offenbar zunehmend gespürt. "Die Ärzte
haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten", betonten Mitte der 90er Jahre erst 31
Prozent, in der aktuellen Umfrage von 2007 betonte das mehr als jeder zweite Patient
(53 Prozent). 37 Prozent stellten fest, dass es zu wenig Pflegepersonal gibt (1995: 29
Prozent). Die Zahl derjenigen, die über zu wenig Ärzte oder Fachärzte klagen, hat sich
von 12 Prozent auf 25 Prozent verdoppelt. Nur eine Minderheit der Patienten äußert Kritik an der Ausstattung der Krankenzimmer
und der Unterbringung. Aber immerhin rund jeder Vierte (26 Prozent) bemängelt, dass
zu viele Patienten im Zimmer lagen. 20 Prozent empfanden die Waschgelegenheiten als
unzureichend. Den Eindruck, dass man zu lange festgehalten wurde und eine frühere
Entlassung möglich gewesen wäre, teilen vor dem Hintergrund der heute stetig sinkenden
Verweildauer nur die wenigsten (12 Prozent).