Herr Geißler, nach fast zehn Jahren bei YouGov haben Sie sich entschieden, ein neues Betätigungsfeld zu suchen. Aber Sie bleiben der Marktforschung erhalten, ergänzen die Geschäftsführung beim Medien-Forscher Dcore. Was erwartet Sie dort?
Holger Geißler: Ich habe in meiner Auszeit gemerkt, wie wichtig die Marktforschung als Thema in meinem Leben ist. Unmittelbar nach dem Abschied von YouGov hatte ich mir eine Liste mit sechs Kriterien erstellt, die mein zukünftiger Arbeitsplatz idealerweise erfüllen sollte. Das waren Kriterien wie „An der Zukunft der Marktforschung und nicht an der Vergangenheit arbeiten“ oder „Mit Menschen umgeben sein, mit denen es Spaß und Freude macht zu arbeiten“. Dcore erfüllte alle sechs Kriterien. Ich freu mich auf eine spannende Herausforderung in einem motivierenden Umfeld mit tollen Menschen.
Frau Eckes, in welche Richtung soll sich Ihr Unternehmen Dcore weiterentwickeln? Was erwarten Sie sich durch diesen Schritt?
Andrea Eckes: Der aktuelle Schwerpunkt unserer Forschungsagentur liegt im Bereich der Medienforschung. Dieser Bereich verändert sich rasant und damit auch die Anforderungen an die Forschung. Dabei möchten wir diesen Prozess nicht nur begleiten, sondern aktiv vorantreiben. Menschen zu befragen, wird immer schwieriger, sei es über Telefonumfragen oder Online-Access-Panels. Hier gilt es Lösungen zu entwickeln, um auch in Zukunft hochwertige Stichproben realisieren zu können. Holger ergänzt uns, das Team und die Geschäftsführung, aufgrund seines Knowhows und seiner langjährigen Erfahrung hier perfekt, insbesondere auch, wenn es darum geht, neue Geschäftsfelder und Branchen für DCORE zu erschließen.
Zusätzlich wird Holger seine Erfahrungen in Marketing und Vertrieb auch bei unserer Schwestergesellschaft DataLion als CMO einbringen.
Herr Geißler, welche Fähigkeiten und Skills, die Sie sich in Ihrem Berufsleben erarbeitet haben, werden bei Dcore ganz besonders gut passen? In welchen Bereichen werden Sie Ihr Wissen erweitern? Was werden Sie vermissen?
Holger Geißler: Zehn Jahre YouGov waren zehn Jahre konstanter Wandel und zehn Jahre Ringen um die beste Lösung. Das war manchmal eine harte und intensive, aber auch eine sehr gute Schule. Gerade wenn es um die Zukunft der Markt- und Medienforschung geht, helfen mir sicherlich meine Erfahrungen aus der Online-Marktforschung.
Meine Kenntnisse erweitern werde ich im Bereich der automatisierten Datenanalyse und -visualisierung und natürlich in den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der DataLion-Software.
Wenn man eine neue Herausforderung annimmt, vermisst man natürlich immer auch das ehemalige Team und die ehemaligen Kollegen. Und spontan würde ich auch angesichts des Wetters sagen: die beiden fantastischen Eisdielen in Büro-Nähe.
Herr Dittrich, womit hat Sie Herr Geißler im Vorstellungsgespräch – wenn denn eines stattgefunden hat? – am meisten überzeugt? Wie sind Sie zusammengekommen?
Wolfgang Dittrich: Ein klassisches Vorstellungsgespräch hat es eigentlich nicht gegeben. Holger und ich kennen uns seit Jahren, aus der Zeit als ich beim BVM und Holger bei der DGOF im Vorstand waren, und aus dem gemeinsamen Engagement bei Marktforschung.de.
Als ich kurz vor Weihnachten von der Veränderung bei Holger erfuhr, habe ich sofort bei ihm angerufen. Es gibt nicht so viele Menschen, die ausgewiesene Methodenexperten sind, gleichzeitig den Wandel der Profession mit digitalen, innovativen Instrumenten vorantreiben und dazu noch vertriebsstark sind – und das als Psychologe.
Ich glaube, mit ausschlaggebend für seine Entscheidung war, die Möglichkeit, vom Standort Köln aus wirken zu können und die kombinierte Verantwortung bei der nach neun Jahren fast schon „alteingesessenen“ Agentur Dcore und dem Startup DataLion.