Bildung hat
einen hohen Stellenwert im Leben der
Deutschen: 98 Prozent finden Bildung im
persönlichen Bereich sehr wichtig (62
Prozent) oder wichtig (36 Prozent). 91
Prozent sind der Meinung, dass Bildung
aktuell in der Gesellschaft einen sehr hohen
(56 Prozent) oder hohen (35 Prozent)
Stellenwert hat. Besonders groß ist der
Unterschied zwischen der Einschätzung der
persönlichen und der gesellschaftlichen
Bedeutung bei Werten: während 90 Prozent
Werte für das eigene Leben als sehr wichtig
(50 Prozent) oder wichtig (40 Prozent)
bezeichnen, messen 74 Prozent Werten in
der Gesellschaft einen sehr hohen (29
Prozent) oder hohen (45 Prozent)
Stellenwert bei. Dies sind Ergebnisse einer
repräsentativen Bevölkerungsumfrage des
IFAK Instituts, Taunusstein, bei der im April
2007 1003 Personen telefonisch befragt
wurden.
Allen kulturpessimistischen Diskussionen zum
Trotz, Bildung wird in Deutschland nach wie vor als
wichtig und notwendig erachtet: „Bildung gibt
Orientierung im Leben“ – diese Ansicht teilen 94
Prozent der Bevölkerung („teile dies voll und ganz“:
59 Prozent, „teile dies“: 35 Prozent). Dass Bildung
das Wichtigste ist, was Eltern ihren Kindern mitgeben
können, meinen 84 Prozent („teile dies voll
und ganz“: 56 Prozent, „teile dies“: 28 Prozent).
Auch wenn der klassische Bildungsbegriff sich mit
der steigenden Bedeutung von Naturwissenschaften
und Technik gewandelt hat – was sich auch in
der aktuellen Studie zeigt –, stimmen zwei Drittel
der Bevölkerung der folgenden Aussage nicht zu:
„Der Begriff Bildung in seiner ursprünglichen
Bedeutung ist überholt.“
Nicht überholt ist aus Sicht der Bevölkerung auch
Allgemeinbildung. „Allgemeinbildung kann es
heute nicht mehr geben – es gibt keine allgemein
verbindlichen Inhalte, die man kennen sollte“ –
diese Auffassung lehnen drei Viertel der Deutschen
ab. Hier zeigt sich einmal mehr die Suche
nach Orientierung, nach einem Konsens über
einen allgemein verbindlichen Wissenskanon.
„Gebildete Menschen“ zeichnen sich für jeden
zweiten Deutschen besonders durch Allgemeinbildung
aus, knapp jeder fünfte nennt als besonderes
Merkmal „gute Schul- bzw. Hochschulbildung“
bzw. „ausgeprägte Persönlichkeit“. „Fundierte
berufliche Bildung“ und „Spezialwissen“ machen
nur für wenige einen „gebildeten Menschen“ aus.
Für die Zukunft gehen die Deutschen davon aus,
dass vor allem die Bedeutung von Sprachkenntnissen
(82 Prozent), technischem Know-how (81
Prozent) und wirtschaftlichem Denken (71 Prozent
) zunehmen wird. Eher skeptisch ist man
allerdings bei der Werteorientierung: 40 Prozent
sehen ihre Bedeutung steigen, 29 Prozent sinken.
Dass kulturelles Wissen von wachsender Relevanz
ist, sieht nur knapp ein Drittel (31 Prozent), gut
ein Drittel (35 Prozent) geht hier von einem
Rückgang aus.