- soviel Freiraum räumen sich die Menschen in Deutschland im Schnitt ein. Dabei entscheiden weder Geschlecht noch Region oder Einkommen über den Umfang der Freizeit, sondern fast ausschließlich die Lebensphase. So können Ruheständler pro Werktag mehr als fünf Stunden tun und lassen, was sie wollen, während Familien nicht einmal drei Stunden zur freien Verfügung haben. Im Vergleich zu 2010 (4 Stunden und 3 Minuten) verringerte sich der Freizeitumfang dabei innerhalb der Gesamtbevölkerung um fast eine Viertelstunde, wobei Jugendliche besonders stark an freier Zeit verloren haben (49 Minuten weniger).
Was nun jeder in dieser Freizeit macht, ist sehr unterschiedlich:
So treiben Westdeutsche deutlich mehr Sport als Ostdeutsche (37 vs. 25 Prozent), nutzen häufiger Social-Media-Angebote (36 vs. 26 Prozent), treffen sich öfter mit Freunden (25 vs. 15 Prozent) und gehen rund doppelt so oft in die Kirche (10 vs. 4 Prozent) oder zum Stammtisch (8 vs. 4 Prozent). Ostdeutsche hingegen beschäftigen sich häufiger im Garten (40 vs. 34 Prozent) und heimwerken mehr (22 vs. 16 Prozent) als Westdeutsche. Auch halten sie öfter einen Mittagsschlaf (38 vs. 31 Prozent) und nehmen sich mehr Zeit für Kaffee und Kuchen am Nachmittag (65 vs. 51 Prozent).
Die häufigsten Freizeitbeschäftigungen (Quelle: Stiftung für Zukunftsfragen)
Zwischen den Geschlechtern zeigen sich zahlreiche (erwartete) Unterschiede. So lesen Frauen fast doppelt so oft Bücher (45 vs. 25 Prozent), nehmen sich mehr Zeit, um sich in Ruhe zu pflegen (67 vs. 56 Prozent), telefonieren häufiger (92 vs. 84 Prozent) und gehen mehr shoppen (15 vs. 8 Prozent). Männer dagegen verbringen ihre freie Zeit dreimal so oft mit Heimwerken (26 vs. 9 Prozent), bei Sportveranstaltungen (16 vs. 5 Prozent) und in der Kneipe (17 vs. 5 Prozent). Zudem beschäftigen sich zwei Drittel der Männer regelmäßig mit dem PC, bei den Frauen sind es nur 50 Prozent.
Die größten Abweichungen beim Freizeitverhalten zeigen sich zwischen den Generationen. So geben unter 29-Jährige an, dreimal öfter mit dem Handy zu telefonieren oder Sport zu treiben als Ruheständler über 65 Jahre. Zudem nutzt die junge Generation den PC viermal, das Internet sogar fünfmal häufiger als die ältere Generation. Und während fast vier von fünf jungen Menschen in sozialen Netzwerken aktiv sind, ist nur jeder dreißigste Rentner in einem solchen angemeldet. Im Gegensatz dazu unternehmen die Älteren aber doppelt so oft einen Spaziergang oder plaudern mit den Nachbarn, fünfmal mehr sind sie im Garten aktiv und auch beim Buch- und Zeitunglesen liegen die Ruheständler vorn. Selbst die scheinbare Jugenddomäne „Faulenzen und Nichtstun“ wird mittlerweile häufiger von über 65-Jährigen ausgeübt als von unter 29-Jährigen.
Die GfK befragte im Auftrag der Stiftung für Zukunftsfragen, eine Initiative von British American Tobacco, für den „Freizeit-Monitor 2013“ im Juni 2013 2.973 Personen ab 14 Jahren.