Herr Graeter, was machte Anneliese Friedmann in Ihren Augen aus? Sie war eine sehr elegante, kluge Dame, die ja anfangs gar nichts mit der Zeitung zu tun hatte. Das begann alles erst nach dem Tod ihres Mannes, Werner Friedmann. Ihm und Henri Nannen verdankte sie den Feinschliff zur Feder der Nation. Sibylle, ihre Kolumne im Stern, war ihre journalistische Glanzleistung.
Welche Bedeutung hatte Anneliese Friedmann für Sie? In meiner Zeit als Baby Schimmerlos bei der Abendzeitung war sie meine Verlegerin. Unter ihr begann das Blatt leicht rötlich zu werden. Nicht wie die Süddeutsche heute, da bekommt man beim Blättern ja ganz rote Hände, das finde ich ganz furchtbar.