Ab Februar lässt Funke alle Programmtitel in Hamburg produzieren. Bisher entstehen dort Hörzu und TV Digital (ehemals Springer), außerdem Gong und Bild + Funk – hinzu kommen aus München nun TV Direkt, Nur TV, TV Sudoku und TV Clever. Die Verlagsgeschäftsführung übernimmt Jochen Beckmann von Michael Geringer; letzterer bleibt übergeordnet Geschäftsführer der Funke-Zeitschriften. Beckmann wird somit Verlagsgeschäftsführer aller Funke-Programmtitel. Deren Gesamt-Chefredakteur wird Christian Hellmann, bisher Chef der Hamburger TV-Magazine.
Die Mantelredaktion von
TV Direkt in München-Ismaning macht Funke dicht. Für die betroffenen Mitarbeiter (nach Infos von HORIZONT Online sind es etwa elf) "werden andere Beschäftigungsmöglichkeiten geprüft", heißt es. Weitere Mitarbeiter wechseln innerhalb des Münchener Standorts; möglicherweise kommt es auch zu Jobwechseln zwischen München und Hamburg
*. "TV Direkt"-Chefredakteur
Carsten Pfefferkorn dürfte dem Vernehmen nach den Verlag verlassen; mit ihm würden derzeit Gespräche geführt, heißt es.
Zugleich entstehen in München auch Funke-Jobs – im neuen "Content Hub" für die Themen Gesundheit, Reise, Ratgeber, Food, Mode und Beauty. Diese zentralen Themenredaktionen, Funke nennt sie
"Center of Quality", sollen nicht nur alle erwähnten Programmzeitschriften des Hauses beliefern, sondern auch alle Frauentitel (etwa Bild der Frau, Frau im Spiegel, Die Aktuelle). Geführt wird das "Center of Quality" von
Viola Wallmüller, Barbara Braam-Marx und
Georg Francken. Sie berichten an Sonja Oster, Geschäftsführerin Funke Women Group.
Wallmüller ist seit 2017 bei Funke Redaktionsleiterin Sonderprojekte, nach zehn Jahren bei Bauer.
Braam-Marx leitet seit 2013 Funkes Serviceredaktion, nach fünf Jahren mit einem ähnlichen Job bei Bauer. Und Francken ist seit 2005
freier Publizist (zuvor Stern, Milchstraße).
Diese zentralen Themenredaktionen erinnern an Bauer. Kein Wunder:
Andreas Schoo, seit April 2018 Konzerngeschäftsführer bei Funke, kommt vom Hamburger Wettbewerber. "Optimierte Strukturen", "gebündelte Kompetenzen", "verbesserte Inhaltstiefe" und eine schlagkräftige, flexible und "zukunftssichere" Aufstellung in sich wandelnden Märkten – diese Stichworte fallen auch hier. Und wie alle Verlage, die Redaktionen
zusammenlegen, um wegen sinkender Auflagen und Werbeerlöse (nachvollziehbarerweise) Kosten zu sparen, bezeichnet auch Funke dies als "Qualitätsoffensive". Von der "Qualitätsoffensive" ausgenommen ist Funkes erfolgreiches Frauen- und TV-Magazin
"TV für mich". Dessen gute Einzelverkäufe hatte Schoo im vergangenen Jahr
mit seiner eigenen Redaktion erklärt – allerdings als "Einzelfallbetrachtung".
Und es gibt noch eine dritte Maßnahme: Auch die Mitarbeiter der
Portalgeschäfte (etwa Lifeline und die elektronischen Programmführer) wandern unter ein gemeinsames Dach einer neuen eigenen Gesellschaft.
rp*Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes war zu lesen, dass 30 bis 40 Mitarbeiter zwischen München und Hamburg umziehen sollten. Diese Angabe beruhte auf einem Missverständnis und stimmt in dieser Form so nicht.