Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer ZDF Werbefernsehen (l.), im Gespräch
Über das Werberahmenprogramm wolle man eigentlich gar nicht sprechen, kündigte Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer ZDF Werbefernsehen, zum Beginn seiner Jahrespräsentation an - tat es dann aber doch. Und das nicht ohne Grund: Das Nachmittagsformat "Bares für Rares" hat sich seit 2013 mit im Schnitt 2,5 Millionen Zuschauern dermaßen erfolgreich etabliert, dass der Sender seit Mitte September und vorerst bis November sieben Folgen auch samstags um 19.25 Uhr ausstrahlt und damit attraktive Werbeplätze im Umfeld anbieten kann. Auf einen weiteren Quotenrenner freut sich Strauch zudem im kommenden Jahr: Die Vorbereitungen für die einmalige Sonderfolge von "Wetten dass...?" im November 2020 sind bereits voll im Gange.
Dass es sich dabei tatsächlich um eine einmalige Wiederaufnahme handelt, mit der der 70. Geburtstag von Moderator Thomas Gottschalk gefeiert wird, bestätigte ZDF-Unterhaltungschef Oliver Heidemann bei dem Roadshow-Termin in Kronberg bei Frankfurt - ließ aber zwischen den Zeilen offen, ob nicht sogar ein bisschen mehr drin sei. Wetten dürfen angenommen werden!
Ähnlich viel Energie, wie in die Samstagabendshow lässt der Sender in "Bares für Rares" fließen, das den Themenrahmen des Abends lieferte. "Dutzende Mitarbeiter sind hinter den Kulissen damit beschäftigt, vor der Sendung alle Details zu recherchieren und zu prüfen", sagt Heidemann. Nicht zuletzt geht es dabei um Provenienzforschung, um sicherzustellen, dass die gehandelten Teile weder aus Kirchraub stammen, noch im Dritten Reich unrechtmäßig ihren Eigentümern abgenommen wurden. Außerdem dürfen weder Experten noch Händler vor der Aufzeichnung auf die Stücke sehen.
Auch wenn es in der Presse öfter anders kolportiert ist: Wir kennen die Objekte nicht, die wir vorgelegt bekommen. Wenn ich während der Dreharbeiten zur Toilette möchte, bekomme ich sogar eine Begleitperson, damit ich nur ja kein Stück zufällig sehe!
Julian Schmitz-Avila
Das bestätig auch Julian Schmitz-Avila, einer der regelmäßig auftretenden Händler der Sendung: "Auch wenn es in der Presse öfter anders kolportiert ist: Wir kennen die Objekte nicht, die wir vorgelegt bekommen. Wenn ich während der Dreharbeiten zur Toilette möchte, bekomme ich sogar eine Begleitperson, damit ich nur ja kein Stück zufällig sehe!"
Der Aufwand macht sich bezahlt: Bis zu 3,7 Millionen Zuschauer kann das ZDF auf diese Weise für sich verbuchen. Vermarktungschef Strauch verweist die Gäste aber auch auf die anderen erfolgreichen Formate des Öffentlich-Rechtlichen: Mit 'Leute heute' und 'Küchenschlacht' sind wir jeweils Marktführer in diesen Bereichen", sagt er. "Mit dem Format 'Bares für Rares' haben wir im 1. Halbjahr 2019 am Nachmittag um 15 Uhr im Schnitt 2,7 Millionen Zuschauer erreicht - das ist mehr, als RTL um 2015 Uhr erreicht."
son