Winterspiele

Guter Olympia-Start für ARD/ZDF in China

Biathlon ist einmal mehr Quotengarant: Beim 5. Platz der deutschen Miexed-Staffel in Peking betrug der Marktanteil der ARD 44,5 Prozent.
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Biathlon ist einmal mehr Quotengarant: Beim 5. Platz der deutschen Miexed-Staffel in Peking betrug der Marktanteil der ARD 44,5 Prozent.
Die TV-Quoten haben zum Auftakt von Olympia in Peking nicht ganz das Niveau von vor vier Jahren im südkoreanischen Pyeongchang erreicht. Dennoch durften ARD und ZDF zufrieden sein. Am ersten Wettkampftag der Winterspiele beim umstrittenen Gastgeber China erwies sich Biathlon bei insgesamt 15 Stunden Live-Übertragung in der ARD wieder als Hit.
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Den fünften Platz der deutschen Mixed-Staffel hatten am Samstag von 9.55 Uhr an durchschnittlich 3,94 Millionen Zuschauer gesehen. Der Marktanteil lag beim Top-Wert von 44,5 Prozent. Den Silber-Gewinn durch Skispringerin Katharina Althaus hatten um die Mittagszeit 3,55 Millionen Interessierte verfolgt, was einem Anteil von 32,7 Prozent entsprach. Meistgesehene Sportsendung im Ersten war am Samstag aber die "Sportschau" mit der Fußball-Bundesliga (4,23 Millionen Zuschauer/ Marktanteil: 17,8 Prozent).

"Mit dem ersten ARD-Sendetag sind wir rundum zufrieden", sagte ARD-Teamchef Christoph Netzel. "Aber das ist nur eine erste Kurzbilanz. In der Regel baut sich bei Sportgroßereignissen das Zuschauerinteresse kontinuierlich auf."

Bei den Winterspielen vor vier Jahren im südkoreanischen Pyeongchang hatte das ZDF mit den Live-Übertragungen vom ersten Wettkampftag leicht höhere Quoten erzielt. 6,52 Millionen Menschen hatten den Biathlon-Triumph Laura Dahlmeiers gesehen. Der Marktanteil war mit 44,2 Prozent etwa gleich. Der Zeitunterschied zwischen Pyeongchang und Peking beträgt eine Stunde. Eurosport erreichte am Samstag bei seinen Live-Übertragungen von 8.30 und 16.30 Uhr Spitzenwerte bis zu 100 000 Zuschauer, bei einem Marktanteil von 0,8 Prozent.

Dass die Spiele in Peking nicht nur wegen der politischen Vorzeichen, sondern auch wegen Corona ganz anders sind, hat bisher vor allem das ARD-Team zu spüren bekommen. Moderator Michael Antwerpes, Reporterin Lea Wagner und Investigativjournalist Hajo Seppelt hatten wegen ihrer Infektionen die Reise nach China nicht antreten können.

Dagegen durfte ARD-Reporter Claus Lufen (55) am Samstag nach einer guten Woche die Quarantäne in Peking nach zwei Negativ-Tests verlassen konnte. "Er freut sich riesig, dass er ab jetzt wieder arbeiten darf", sagte Netzel. Die personellen Ausfälle der letzten Tage seien mit viel "Improvisation und Flexibilität" kompensiert werden. "Auch in Zukunft gilt für uns hinsichtlich der Corona-Situation: nicht lamentieren, sondern agieren."

Lufen arbeitete am Sonntag an der Bob- und Rodelbahn. Für die Anfahrt durfte er den Bus nicht benutzen, bekam ein Auto mit Fahrer. "Ein Irrsinn", schrieb Lufen bei sportschau.de. Er durfte auch nicht in den Presseraum und erhielt einen separaten Raum. "Ich fühle mich tatsächlich wie ein Aussätziger, als hätte ich was Schlimmes angestellt."
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