Haken dahinter: Die Spiegel-Gruppe schafft eine formaljuristische Voraussetzung für das bekannte Großprojekt, die Redaktionen von Print und Online zusammenzuführen. Und bleibt damit gut im Zeitplan.
Aus der Spiegel Online GmbH sei die Spiegel Online GmbH & Co. KG geworden, zitiert der Branchendienst Meedia eine Verlagssprecherin. Mit dem Wechsel der Rechtsform, die nun auch im Handelsregister eingetragen sei, rücken Verlag und Onlinesparte gesellschaftsrechtlich näher zusammen.
„Radikal“ ist das jetzt allerdings nicht, noch nicht einmal ein „Umbau“. Denn formal bleiben beide Firmen unabhängig bestehen. Über die Pläne und ihren Fahrplan hat HORIZONT Online
bereits im April berichtet: Bis Ende August wollte man eine Konstruktion bauen, die den Spiegel-Verlag und Spiegel Online steuertechnisch zusammenführt, beide aber zunächst formal unabhängig lässt. Das Konzept dafür gab es bereits damals. Damit schaffe man allerdings „keine Tatsachen zu internen Strukturen oder Zuständigkeiten“ und auch keine Veränderungen für Stille Gesellschafter, Mitarbeiter oder Betriebsräte, sagte Geschäftsführer
Thomas Hass im April. Der Verlag wiederholt dies jetzt vier Monate später erneut.
Wohl wissend, dass ein zu forsches Vorgehen bei diesen innenpolitisch brisanten – aber irgendwann eben unvermeidlichen – Fragen das große Ziel gefährden könnten;
Wolfgang Büchner lässt grüßen. Hass hoffte im April aber, dass sich „in den nächsten Jahren“ Ungleichheiten auflösen und alle unter gleichen Bedingungen arbeiten.
rp