Bei der "Zeit" laufen die Geschäfte gut
Der Zeit-Verlag trotzt auch 2019 der Medienkrise und legt ein Umsatzwachstum von 3,1 Prozent hin. Insgesamt setzte der Verlag 227 Millionen Euro um – für Verlagschef Rainer Esser, der die Zeit seit 20 Jahren führt, das zwanzigste Wachstumsjahr in Folge.
Vor allem die Vertriebs- und Abo-Erlöse wachsen auf ein Rekordniveau von 88 Millionen Euro, verglichen mit 2018 ein Plus von 6 Prozent. Die Umsätze mit Print-Anzeigen bleiben immerhin stabil, während Zeit Online, die Jobbörse Academics und
ze.tt um 10 Prozent zulegen und knapp 20 Millionen Euro beitragen.
Im Video-Feature von HORIZONT und
turi2.tv erklärt Rainer Esser: "Wir haben viele tolle Leute hier im Haus, die Ideen haben, und die werden schnell auf die Straße gebracht, ohne Hierarchien und ohne großes Geschiss." Wie das geht, erzählt er am Beispiel von Zeit Verbrechen, das die Redaktion 2018 innerhalb von nur drei Monaten gelauncht hat. Anfangs verkauft das Magazin 20.000 Exemplare, heute – auch durch den Erfolg des "Zeit Verbrechen"-Podcasts angekurbelt – liegt "Zeit Verbrechen" bei rund 60.000 Auflage.
Zu Besuch bei der Zeit
Esser widerspricht Medienberichten, wonach es den DvH Medien nur noch gut gehe, weil die Cashcow Zeit die Verluste der Konzern-Schwestern Handelsblatt und Tagesspiegel ausgleicht: Die Zeit profitiere von den Ideen, die in Düsseldorf und Berlin entstehen. Die Kollegen seien auf "einem guten Weg", auch wirtschaftlich "den Anschluss zu erreichen".
Im Video spricht außerdem Vize-Chefredakteurin und Crime-Podcasterin Sabine Rückert über Journalismus in Podcast-Form als Erfolgsrezept und "Streit"-Ressortleiterin Charlotte Parnack verrät, dass die Zeit das erst sechs Monate alte "Streit"-Ressort im April auf die Bühne bringen will.