Thomas Düffert
Die Zustellnetze von gedruckten Zeitungen in Deutschland müssen aus Verlegersicht auf dem Weg zur digitalen Transformation weiterhin funktionieren. "Digitale Transformation braucht Zeit, Zustellnetze müssen erhalten bleiben, damit die digitale Transformation am Ende funktionieren kann", sagte der Vizepräsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Thomas Düffert, am Mittwoch zum Auftakt des Digitalkongresses "beBETA". Der Kongress lief wegen der Corona-Krise über Videostreaming.
"An der Stelle ist jetzt auch natürlich die Politik gefordert", betonte Düffert, der auch Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Madsack Mediengruppe ist. Die Zustellung der Tageszeitungen müsse gestützt werden. "Sonst verlieren wir vielleicht den Journalismus, der die Gesellschaft zuverlässig und verantwortungsvoll nicht nur, aber auch durch diese Krise begleitet hat." Und sonst verliere man vielleicht den Journalismus, dem die Gesellschaft am meisten vertraue.
Die Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften sind seit Jahren rückläufig und Journalismus im Digitalen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Vor allem mit Blick auf ländliche Gebiete beklagen Medienhäuser gestiegene Kosten für die Verteilung der Abo-Zeitungen. Der Bundestag entschied im vergangenen Jahr, dass es staatliche Hilfe speziell für den Bereich der Zustellung im Jahr 2020 geben soll - für Tageszeitungen und Anzeigenblätter in Höhe von 40 Millionen Euro.
Allerdings ist das Geld des Bundes bislang gesperrt, bis ein konkretes Konzept vorliegt. Das Ganze soll eine Hilfe bei der Transformation hin zu digitalen Unternehmen sein und die lokale Vielfalt der Medien sicherstellen.
dpa