Murdochs Medienkonzern
21st Century Fox, der 2013 durch die Aufspaltung und Umfirmierung der
News Corporation entstand, hat das Interesse am Wettbewerber
Time Warner bereits vergangene Woche bestätigt. Legt man das im Mai vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik veröffentlichte
Ranking der weltgrößten Medienkonzerne zugrunde, dann würde Murdoch mit dem Kauf von Time Warner den mit einem Gesamtumsatz von dann knapp 50 Milliarden Euro größten Medienkonzern der Welt formen (siehe Chart). Pech nur, dass Time Warner das Übernahmeangebot, das
laut Medienberichten bei satten
80 Milliarden US-Dollar gelegen haben soll, abgelehnt hat.
Quelle: Institut für Medien- und Kommunikationspolitik
Vor diesem Hintergrund erscheint der geplante Verkauf von Sky an BSkyB in einem völlig anderen Licht. Murdoch würde mit dem firmeninternen Verkauf an die Sendergruppe, die 2013 in Großbritannien und Irland umgerechnet 9,1 Milliarden Euro umgesetzt hat und zu den profitabelsten Pay-TV-Anbietern weltweit gehört, eben nicht nur einen internationalen Pay-TV-Riesen schmieden. Er würde auch seinen finanziellen Spielraum bei den Verhandlungen mit Time Warner deutlich erhöhen. Allein
Sky Italia soll etwa 6 Milliarden Euro wert sein. Hinzu kommen noch etwa 3,5 Milliarden Euro, die 21st Century Fox mit dem Verkauf seiner 55 Prozent-Beteiligung an Sky Deutschland einstreichen würde. Macht in Summe etwa 10 Milliarden Euro mehr an Verhandlungsmasse.
Ob Murdoch sein Ziel erreicht und Time Warner den Köder schluckt, bleibt abzuwarten. Glaubt man Time-Warner-Chef
Jett Bewkes, dann wird Murdoch weiter auf Granit beißen. In einem Video betont Bewkes, dass eine Übernahme durch 21st Century Fox nicht im Sinne der Aktionäre und Mitarbeiter sei. An dieser Sichtweise dürfte sich so schnell nichts ändern.
mas